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Surfschein

Mit Surfschein sicher online unterwegs

Niederwangen / Lesedauer: 3 min

Ein Workshop für die Klassen drei bis fünf an der GWRS Niederwangen klärt auf
Veröffentlicht:05.07.2017, 19:19

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Wie bewege ich mich sicher im Internet? Wo lauern Gefahren? Was muss ich beim Umgang mit sozialen Medien beachten? Solche und weitere Fragen werden bei einem Workshop beantwortet, den die Klassen drei bis fünf der Grund- und Werkrealschule (GWRS) Niederwangen derzeit absolvieren. Am Ende bekommen die Schüler den „Surfschein“ ausgehändigt.

Die 19 Viertklässler der GWRS Niederwangen sitzen im PC-Raum, haben alle Kopfhörer auf und blicken konzentriert auf die Monitore. Dort müssen sie Fragen beantworten zum Umgang mit Medien und Internet. Der Workshop, der im Rahmen des Programms „101 Schulen“ vom Landesmedienzentrum kostenlos angeboten wird, findet bereits zum zweiten Mal an der Niederwangener Schule statt. „Spätestens ab der fünften Klasse haben die meisten Kinder ein Smartphone. Sie sind in Klassengruppen, sie chatten, spielen, stoßen auf jugendgefährdende Bilder oder Videos im Internet oder bekommen vielleicht solche Dinge zu geschickt“, weiß Schulsozialarbeiter Jörg Rettenmaier. „Umso wichtiger ist es, die Schüler schon im Grundschulalter aufzuklären.“

Dabei sind auch bereits viele Viertklässler regelmäßig im Internet unterwegs, wie eine Abfrage der Workshop-Leiterin Vera Engelbart ergibt: Von den 19 GWRS-Kindern besitzen zwischen sieben und acht entweder ein eigenes Smartphone, einen PC mit Surfmöglichkeit oder ein Tablet – oder sogar mehrere dieser Geräte. Aber wissen sie auch, wie man sich damit sicher im Internet bewegt? Eher nicht, denn laut der Umfrage kennen nur vier die von der Dozentin empfohlene Kinder-Suchmaschine.

Ein Modul heißt„Achtung: Gefahren!“

Der Surfschein soll hier Abhilfe schaffen. Er ist in vier Module unterteilt. Zunächst geht es um die Grundlagen beim Thema Internet/Surfen. Das nächste Kapitel geht bereits ans Eingemachte. Bei „Achtung: Gefahren!“ gibt es Infos über Hacker und Viren, über Betrüger oder Lügner (Fake-News), aber auch über Online-Werbung. Im Normalfall erst ab Klasse fünf werden die beiden letzten Module behandelt: „Lesen, Hören, Sehen“ klärt beispielsweise übers richtige Chatten auf, „Mitreden & Mitmachen“ über soziale Medien. Wer die geforderten Module durcharbeitet, darf dann die Fragen zum Surfschein beantworten und bekommt am Ende ein entsprechendes „Zertifikat“ ausgedruckt.

Die Niederwangener Viertklässler jedenfalls fanden den Workshop spannend und informativ. Jonathan beispielsweise „hat gelernt, dass man nicht auf alle SMS oder E-Mails eingehen soll“, und Marius, dass es auch „viele Betrüger im Internet“ gibt. Luca interessierte am meisten das Thema „Hacker“, Anna lernte, „dass man nicht auf Gewinnspiele klicken soll, denn da verliert man nur Geld“. Elias weiß jetzt, dass man bei fremden Mails am besten gleich die Eltern informieren soll, und Marc, dass „viele Leute falsche Sachen ins Internet stellen“. Allen gemeinsam ist: Sie bewegten sich bis dahin schon regelmäßig im Internet, schauten sich teilweise Videos im Netz an, schickten Mails oder waren mitunter in sozialen Medien aktiv.

Dass Kinder in ländlichen Gegenden wie dem Kreis Ravensburg später mit Smartphone & Co. in Berührung kommen und damit auch später mit den Gefahren des Internets konfrontiert werden als Kinder in größeren Städten, kann Vera Engelbart bestätigen. Entsprechend flexibel handhabt sie auch die Module beim Surfschein. Ihre Empfehlung, die sie auch den Eltern mitgibt, ist dennoch klar: „Kein eigenes Smartphone im Grundschulalter.“

Ein Elternabend zum Thema „Richtiger Umgang mit Medien und Internet“ ist am heutigen Donnerstag, 20 Uhr, in der GWRS Niederwangen. Interessierte sind willkommen.