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Internat Salem trennt sich von designierter Leiterin

Salem / Lesedauer: 1 min

Internat Salem trennt sich von designierter Leiterin
Veröffentlicht:22.03.2010, 19:30

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Nach wochenlanger Kritik an der designierten Schulleiterin macht das Internat Salem einen Rückzieher: Monika Zeyer-Müller werde nicht als Rektorin an die renommierte Schule am Bodensee kommen, teilte die private Schloss-Schule Salem am Montag mit.

Über die Auflösung des Vertrages werde derzeit verhandelt. Die 53-jährige Pädagogin mit CSU-Parteibuch sollte ihr neues Amt am 1. September mit einem Fünfjahresvertrag antreten.

Eltern, Schüler sowie ehemalige Salemer hatten aber eine mangelnde Erfahrung mit Internaten kritisiert und Zeyer-Müller vorgeworfen, kaum Auslands-Erfahrung zu haben. Angekreidet wird ihr auch ihre Partei-Arbeit, die nicht zur politisch neutralen Haltung von Salem passe. Auch das undurchsichtige Berufungsverfahren durch den Vorstand stieß auf Kritik.

Nach den heftigen öffentlichen Protesten seien der Aufsichtsrat der Schule und Zeyer-Müller nun gemeinsam zu der Überzeugung gelangt, „dass unter diesen Umständen die notwendigen Voraussetzungen für ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis und eine erfolgreiche Tätigkeit als Gesamtleiterin nicht gegeben sind“, hieß es.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Internatsvereins am 17. April werde sich der Vorstand „verantworten und über notwendige Konsequenzen entscheiden“. Zugleich verteidigte die Schule das Auswahlverfahren: Zeyer-Müller sei „nach einem umfangreichen und durch eine spezialisierte Personalberatung begleiteten professionellen Auswahlprozess“ als bestmögliche Kandidatin ausgewählt worden.

Die 1920 gegründete reformpädagogische Internatsschule hat rund 700 Schüler, davon ein Fünftel mit einem ausländischen Pass. Die bisherige Rektorin Eva Marie Haberfellner werde das Amt nun fortführen, bis ein Nachfolger gefunden sei, teilte die Schule mit.