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SPD-Vordenker zu Gast in Westhausen

Westhausen / Lesedauer: 2 min

Johano Strasser, Mitglied der SPD-Grundwertekommission, fordert mehr soziale Kompetenz
Veröffentlicht:19.09.2018, 18:00

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Als Vor- und Querdenker hat er sich in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts ebenso einen Namen gemacht wie als streitbarer Begleiter namhafter SPD-Politiker. Und mit bald 80 Jahren hat er immer noch ein großes Sendungsbewusstsein: Der Autor Johano Strasser, der auf Einladung des SPD-Ortsvereins Kapfenburg im Bürgersaal des Rathauses referiert und angesichts einer sich abzeichnenden Klimakatastrophe „Weltrettungsversuche“ angemahnt hat.

Mit ihm begrüßte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Markus Schmid auch Bürgermeister Markus Knoblauch und dankte seinem Parteifreund Hans-Peter Wittek, dem es gelungen sei, mit Johano Strasser ein Mitglied der SPD-Grundwertekommission in die Gemeinde zu bekommen, das nicht müde werde, die Basis an die Parteigrundsätze, „ökologisch, sozial und gerecht“ zu erinnern. Eine soziale Einrichtung der Gemeinde, den Krankenpflegeverein, dem ein Obolus aus einem Imbissangebot zugute kam, stellte dessen Vorsitzender Josef Neukamm vor.

Ob ein weltweit angestrebtes „Internet der Dinge“ das Wohlergehen der Menschheit fördere, hinterfragte Strasser differenziert mit historischem Rückblick. Er bedauerte auch, dass „die Genossen“, wo sie auch immer in Vergangenheit und Gegenwart Regierungsverantwortung übernommen hätten, ihrem sozialen Anspruch nicht unbedingt gerecht geworden seien, auch in der gegenwärtigen Bundesregierungskoalition nicht.

Als Beispiele nannte er einen ausufernden Kapitalismus auf dem Immobilienmarkt in vielen Städten mit der Folge von schier unbezahlbaren Mieten für Normalverdiener. Auch das von ihm geforderte „Wohlergehen“ beleuchtete er mit der Erkenntnis, dass dieses nicht in einer ständigen Steigerung des Konsums liegen könne, denn dieser führe zu einer irreparablen Ausbeutung unseres Planeten und damit zu Klimakatastrophen mit ungeahnten Auswirkungen.

Appellation für ein starkes und geeintes Europa

Sinnfragen dominierten sein Referat, in dem er auch immaterielle Werte anmahnte, darunter die Sozialkompetenz jedes Einzelnen. Angesichts einer künftigen Roboterfertigung fast aller materiellen Güter gewinne der Mensch mehr Zeit, „mit sich selber etwas anfangen zu können“ und dabei seinem Nächsten zu dienen.

Das müsse allerdings gelernt werden, weshalb in allen Schulen das Erziehungsziel „Fähigkeiten zur fruchtbaren Muse“ im Vordergrund stehen sollte. In einer lebhaften Diskussion kam auch die Weltpolitik zur Sprache. Johano Strasser sah als Überlebensstrategie in der globalen Welt ein stark geeintes Europa, was möglichst vielen Mitmenschen bewusst gemacht werden müsste.