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Gemeinderatssitzung

Prozessionsspinner: Bürger sollen befallene Bäume an Verwaltung melden

Unterschneidheim / Lesedauer: 2 min

Der Eichenprozessionsspinner treibt auch in Unterschneidheim sein Unwesen. Der Bürgermeister rechnet nicht damit, dass man die Lage vollständig in den Griff bekommen kann.
Veröffentlicht:15.06.2018, 19:37

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Der Eichenprozessionsspinner hat sich im Ostalbkreis rasant vermehrt. Auch die Gemeinde Unterschneidheim ist an vielen Orten davon betroffen. Das berichtete Hauptamtsleiterin Tanja Janku in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Nikolaus Ebert warnte vor einem rabiaten Einsatz gegen die befallenen Eichen. Die Bürger sollen diese aber der Verwaltung melden.

„Dieses Tier wird uns in Zukunft begleiten“, sagte Ebert zu seinem Gremium. Den Schädling komplett zu vernichten, das sei nicht möglich. Im Herbst will der Gemeinderat beraten, wie im nächsten Jahr gegen den Prozessionsspinner vorgegangen werden soll. „Es wäre möglich, einen Teil der Bäume zu fällen, ein Biozid zu spritzen, die Stellen abzuflammen oder die Tiere mit ihren gefährlichen Brennhaaren absaugen zu lassen“, so Janku.

Privatleute sollen befallene Bäume melden

Melden auch betroffene Privatleute schadhafte Bäume, könne die Gemeindeverwaltung im kommenden Jahr alle auf einmal behandeln. Dennoch: Eigentümer sind selbst für ihre Pflanzen verantwortlich. Auf Privatgrundstücken wird die Verwaltung laut Sitzungsunterlagen nicht tätig.

Das Fällen der Bäume sehe Bürgermeister Ebert aber äußerst kritisch – auch aus dem Rat kam diese Maßnahme als Vorschlag. „Es ist kein gutes Zeichen für die Privatleute, dass wir störendes einfach umhauen. Bedenken Sie: Das sind unsere Sauerstoffproduzenten“, mahnte der Bürgermeister. Außerdem sei dafür eine Ausnahmegenehmigung nötig.

Bäume fällen muss Einzelfallentscheidung sein

Die Gemeinde und deren Bürger müsse damit umgehen. „Jetzt sind es die Eichen. Aber was ist in sieben oder in 20 Jahren?“, fragte er in die Runde. Betroffene Bäume umzusägen, müsse wenn dann im Einzelfall betrachtet werden.

Mittlerweile hat laut Janku eine Spezialfirma die Gespinste an acht Bäumen abgesaugt. „Eine Überlegung wäre auch, dass die Feuerwehr ein Absaugegerät bekommt“, sagte die Hauptamtsleiterin. Dazu würden dann Mittel im nächsten Haushalt bereit gestellt.

Ob das Open-Air des Männergesangverein Geislingen am Stocklen-Weiher stattfinden kann, ist unklar. Auch dort stehen befallene Bäume. „Wir haben ja zum Glück mit der alten Schule eine Alternative“, versucht Ebert zu trösten.