Kindheitstraum

Kindheitsträume werden wahr

Unterschneidheim / Lesedauer: 2 min

Theresia Nagler eröffnet ihre neue Ausstellung und zeigt historische Spielzeugraritäten
Veröffentlicht:07.05.2018, 18:09

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Bei Theresia Nagler in Unterschneidheim werden Kindheitsträume wahr. Am vergangenen Freitag hat sie im Rahmen der Rieser Kulturtage ihre neue Ausstellung eröffnet, die das Motto trägt: „Vergangene Kindheitsträume – bunte Ausstellung von allerlei Spielzeug aus früheren Zeiten.“

Seit über 40 Jahren sammelt die Unterschneidheimerin Puppen, Blech- und Holzspielzeug, Krippen, Schaukelpferde und vieles mehr. Auf den Flohmärkten Deutschlands hat sie schon so manche Rarität entdeckt und erworben. Inzwischen nennt Theresia Nagler Tausende solcher Exponate ihr Eigen, aus denen sie immer wieder liebevoll eine neue Ausstellung zusammenstellt.

Für die diesjährigen Rieser Kulturtage hat sich Theresia Nagler wieder etwas Besonderes ausgedacht. Dieses Mal dreht sich alles rund um Kindheitsträume aus vergangenen Tagen. Bewegliche Blechenten aus Russland, kleine Kinder-Nähmaschinen aus dem Jahr 1850, eine Gärtnerei mit Blumentöpfen in Miniaturversion, Figuren aus dem Erzgebirge, fahrradfahrende Steifaffen aus den 1930er-Jahren, handgeschnitzte Postkutschen, Puppenstuben und vieles, vieles mehr, sollen die Augen von Alt, aber auch von Jung zum Strahlen bringen, hofft Nagler.

Zusammen mit ihrer Schwester Elisabeth Thumm und der gelernten Dekorateurin Barbara Wille hat sie drei Tage an der neuen Ausstellung gearbeitet. Schließlich muss jedes noch so kleinste Teil am richtigen Platz stehen und mit den Figuren, Gespannen sowie Puppen in der Nachbarschaft zusammenpassen. Eine Puppe mit langem braunen Haar und rosa Kleidchen hat die Sammlerin besonders ins Herz geschlossen: „Die hat eine Bekannte angefertigt und es gibt nur diese eine. Es ist also ein echtes Unikat, das ich von meinen Kindern zum Geburtstag bekommen habe.“

Doch eigentlich hat Nagler jedes einzelne ihrer Ausstellungsstücke lieb gewonnen und weiß so manche Geschichte zu erzählen. „Als ich klein war, hatte der Nachbarsbub eine Burg und ich bin immer rüber, um damit zu spielen. Ich war neidisch, weil ich immer eine wollte, aber keine hatte“, erzählt die Rentnerin vor der Burg Liechtenstein. Ihren Kindheitstraum hat sie sich inzwischen erfüllt – jetzt hat Nagler allerdings nicht nur eine Burg, sondern über 50. Die Begeisterung der 87-Jährigen springt auch auf die Besucher über und das spricht sich nicht nur in der Gemeinde Unterschneidheim herum.

Theresia Nagler und ihre Schätze sind weit über die Grenzen der Gemeinde bekannt und so verwundert es auch nicht, dass diese Ausstellung am Freitag groß eröffnet wurde: mit Liedern vom Frauenchor und Laudationen von Bürgermeister Nikolaus Ebert und Josef Hopfenzitz von den Rieser Kulturtagen.

Theresia Nagler zeigte dabei im Foyer der Turnhalle auch noch ihre zweite Leidenschaft: Mit ihren selbstverfassten humorvollen Gedichten brachte sie die Gäste zum Lachen.