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Pferdefuhrwerk

Maibaum wird mit dem Pferdefuhrwerk angeliefert

Stödtlen / Lesedauer: 2 min

In Dambach lebt eine alte Tradition auf – Süddeutsche Kaltblüter ziehen den Maibaum ins Dorf
Veröffentlicht:26.04.2016, 14:58

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Die Dambacher haben am vergangenen Freitagabend eine alte, sehr charmante Tradition wiederbelebt. Sie holten ihren Maibaum ganz traditionell aus dem Wald – mit einem Pferdefuhrwerk.

Seit wann man in Dambach wieder regelmäßig einen Maibaum aufstellt, kommt auf die Sichtweise an. Manche sagen seit 1966. Sicher ist: Seit 1978 übernimmt der Förderverein Kinderspielplatz diese Aufgabe. Und der hat sich in diesem Jahr etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Der Maibaum wurde im Kirchenwald bei Hintersteinbach geschlagen und dann, ganz traditionell, mit einem Pferdefuhrwerk gerückt und über die Strecke von sechs Kilometer nach Dambach gezogen. Begleitet von viel Beifall entlang der Strecke hatten Rösser und Kutscher sowie die zahlreichen Helfer und Begleiter des Konvois sichtlich Spaß bei diesem tollen Event.

Dabei musste am Freitag noch ein kleines Missgeschick gemeistert werden: Als man den 28 Meter langen Maibaum in Dambach direkt in den Hof von Franz Burger ziehen wollte, brach eine Deichsel des Fuhrwerks, so dass man für die letzten Meter die Hilfe eines Schleppers benötigte. Das hatte aber keinen Einfluss auf die gute Stimmung.

„Angesichts des großen Interesses denke ich, dass wir unseren Maibaum künftig immer auf diese traditionelle Weise holen werden.“

Dem stimmt Ideengeber Martin Rathgeb , der gemeinsam mit seinem Bruder Andreas und ihren Süddeutschen Kaltblütern einen kleinen Forstbetrieb führt, zu. „Es hat allen Spaß gemacht. Leider geraten viele Traditionen in Vergessenheit. Dabei ist es wichtig, diese nach Möglichkeit zu bewahren. Nächstes Jahr werden wir unser Nachwuchsgespann einsetzen", kündigt Rathgeb an.

Im Hof von Franz Burger wurde der Baum übrigens sogleich von den erfahrenen Schnitzern Markus und Robin Mutscheler, Helmut Schuster, Florian Lutz und Heinz Schmidt begutachtet. „Als Motiv wollen wir den heutigen Zug des Maibaums vom Kirchenwald nach Dambach darstellen", verrät Markus Mutscheler, der extra Urlaub genommen hat und mit rund 100 Stunden Arbeit rechnet. Diese haben die Maibaum-Binder um Joachim Lutz und Josef Ilg sowie die Frauen des Fördervereins fast schon hinter sich.

„Wenn wir die Spitze aufgesetzt haben, wird der Baum eine stattliche Höhe von 34 Meter haben“, schätzt Vorstand Josef Ilg und betont nochmal, dass bei allen Beteiligten der Spaß an der Arbeit im Vordergrund steht.