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Dambacher holen ihren Maibaum mit Pferden – Speiche bricht

Stödtlen / Lesedauer: 3 min

Förderverein Kinderspielplatz Dambach transportiert nach alter Väter Sitte den Maibaum
Veröffentlicht:23.04.2017, 19:35

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Der Förderverein Kinderspielplatz Dambach hält alte Traditionen lebendig. So ist in diesem Jahr zum 39. Mal der Maibaum im Wald geschlagen und mit zwei Kaltblütern nach Dambach gebracht worden. Eine ehrgeizige und vor allem kräftezehrende Arbeit. Bis zum Volkmerweiher ist auch alles gut gegangen. Doch dann brach eine Speiche des 100 Jahre alten Leiterwagens und der 28 Meter lange und rund zwei Tonnen schwere Baum lag auf der Straße.

„Heinrich, der Wagen bricht, halt lieber an, bemerkst du’s nicht.“ Anders als im Märchen „Der Froschkönig“ war es eine Speiche, die den schweren Baum zu Fall brachte. Dabei hatten sich die Mitglieder des Fördervereins so viel Mühe gegeben. Im Kirchenwald wurde ein extra schöner Baum herausgesucht, gerade gewachsen und knapp über 28 Meter lang.

Franz Burger aus Dambach rückte ihm mit der Motorsäge zu Leibe, fällte und entastete ihn. Mit dem Traktor wurde der Baum an die Abholstelle gezogen, wo er mit viel Muskelkraft und schwerem Geräte auf den Leiterwagen gewuchtet und verzurrt wurde. Mit den beiden Süddeutschen Kaltblütlern Bärli und Beppi von Andreas Ratgeb und geführt von Martin Rathgeb wurde der Baum auf die rund sechs Kilometer lange Reise geschickt, begleitet von knapp 50 Schaulustigen.

Jede enge Kurve war eine Herausforderung und trieb den Lenkern den Schweiß auf die Stirn. Die beiden Pferde meisterten die schwere Arbeit mit viel Kraft und Geschick. Aber die Speiche nicht, sie hielt den Anforderungen nicht stand und zerbrach. Die Enttäuschung stand den Mitgliedern des Fördervereins förmlich ins Gesicht geschrieben. Der Baum lag auf der Straße und der Leiterwagen war kaputt. Die beiden Pferde wurden ausgeschirrt und bekamen eine wärmende Decke übergelegt.

Der weitere Transport mit zwei Traktoren war nur noch Formsache. So kam der Baum dann doch nach Dambach, wo er unter Leitung von Markus Muttscheller und seinen Kollegen Rudolf Muttscheller, Robin Muttscheller, Helmut Müller und Florian Lutz in einwöchiger Arbeit mit Schnitzereien und Ornamenten verziert wird. Die Männer haben dafür zum Teil extra Urlaub genommen.

Der Vorsitzende des Fördervereins, Josef Ilg, war vorausgefahren, um sich einen guten Fotopunkt zu suchen. Als das Gespann nicht auftauchte, wurde er unruhig und fuhr dem gestrandeten Konvoi entgegen. „Wir lassen uns nicht unterkriegen“, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Nächstes Jahr, das wäre dann das 40. Mal, greifen wir wieder an. Vielleicht finden wir einen Wagner, der die kaputte Speiche ersetzen kann.“

Ein Video sehen Sie unter schwaebeische.de/dambach-maibaum.