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Waldarbeit

Schlamm verzögern Waldarbeiten

Trossingen / Lesedauer: 2 min

Weil die Böden aufgeweicht sind, können dürfen schwere Maschinen nicht fahren
Veröffentlicht:15.01.2014, 12:55

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Die Hauptsaison für das Holzfällen im Wald liegt zwischen September und März. Doch weil der Winter dieses Jahr ungewöhnlich mild ist, geraten mache Arbeiten ins Stocken. Denn der Boden ist derzeit zu weich, als dass schwere Maschinen darauf fahren könnten. Privatleute, die in ihrer Freizeit für den heimischen Ofen Holz schlagen, ärgern sich über das unpassende Wetter, Revierförster Klaus Butschle hingegen bleibt noch gelassen.

„Zum einen kann derzeit Holz gefällt werden, zum anderen kommen unsere Waldarbeiter sowieso erst im Februar wieder nach Trossingen“, so der Revierförster. „Die schweren Maschinen, mit denen das Holz gerückt und abtransportiert wird, dürfen jetzt aber nicht in den Wald. Sie würden mit ihrem Gewicht die Waldwege und Böden beschädigen.“

Die tiefen Furchten, die entstehen würden, sind in zertifizierten Wäldern, wie es der Trossinger einer ist, nicht erlaubt. Die Zertifizierung hat eine „nachhaltige und pflegliche Waldwirtschaft“ zum Ziel. Der Wald mit seinen Pflanzen und Bäumen, aber auch die Waldwege sollen nachhaltig erhalten bleiben und sowohl zur wirtschaftlichen Nutzung als auch als Erholungsgebiet dienen.

Beliebig lange könne das geschlagene Holz nicht im Wald liegen, so Klaus Butschle. „Im Frühling würde es schwierig werden wegen der Borkenkäfer.“ Der Schädling könnte sich dann im Holz nämlich leichter verbreiten. „Unter Druck setzen“ will sich der Revierförster in seiner Planung aber nicht lassen. „Es gab schon öfter milde Winter, vor acht Jahren war der Winter auch schnee- und frostfrei.“ Er ist optimistisch, dass die Waldwege bald wieder besser befahrbar sein werden. „Ich bin schon lange hier im Forst und bisher haben wir immer eine Lösung gefunden.“

Auch wenn der milde Winter für die Forstwirtschaft kein zu großes Problem darstelle, so Klaus Butschle, für die Natur „ist es nicht so ideal“. Für Pflanzen wie Tiere sei eine „richtige Winterruhe“ besser. In strengen Wintern sei der „Tisch für die Füchse zum Beispiel immer reich gedeckt“, denn Rehe und andere Tiere würden häufiger die kalte Periode nicht überstehen. Umgekehrt würden die Rehe dieses Jahr einfacher Nahrung finden. „Es ist eben wie immer: Des einen Freud ist des anderen Leid“, so die jahrzehntelange Erfahrung des Revierförsters.

Grund zur Sorge sei dies laut Butschle aber alles nicht. „Die Natur hat schon über Millionen von Jahren viel mitgemacht, da kann ihr ein milder Winter nichts anhaben.“