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Volksbegehren

Nabu-Gruppen stellen sich hinter das Volksbegehren für mehr Artenschutz

Aalen / Lesedauer: 2 min

Gruppen der Landkreise Heidenheim, Göppingen und Ostalbkreis treffen Nabu-Landeschef Johannes Enssle
Veröffentlicht:14.10.2019, 10:58

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Die Naturschützer von Nabu-Gruppen aus den Landkreisen Ostalbkreis, Heidenheim und Göppingen stellen sich hinter das Volksbegehren Artenschutz „Rettet die Bienen“ zur Beschränkung des Pestizideinsatzes, für eine nachhaltigere Landwirtschaft und zum Schutz der Streuobstwiesen in Baden-Württemberg.

Bei einem Treffen mit dem Nabu-Landesvorsitzenden Johannes Enssle in Bartholomä berieten die Naturschützer über künftige, aktuelle und erfolgreich abgeschlossene Projekte. Neben der Zukunft des Ehrenamtes stand das Volksbegehren ganz oben auf der Agenda.

Viele Nabu-Aktive in der Region stehen dem Volksbegehren positiv gegenüber und sammeln intensiv Unterschriften. „Das Artensterben ist bittere Realität. Bisher hat die Politik, wie auch beim Klimaschutz, auf den massiven Insekten- und Vogelschwund nur unzureichend reagiert. Mit dem Volksbegehren gehen die Naturschutzverbände mit den Bürgern im Land gemeinsam einen großen Schritt in Richtung besseren Artenschutz und eine dringend nötige Agrarwende“, betont Armin Dammenmiller, Vorsitzender des Nabu-Kreisverbandes Ostalb. Mit Johannes Enssle rief er alle Ortsvereine auf, sich am Volksbegehren aktiv zu beteiligen.

Unverständnis für Kretschmanns Position

Mit einem kräftigen Gegenwind beim Volksbegehren hatte Johannes Enssle zwar gerechnet. Dass jetzt aber der Landesvater Winfried Kretschmann und Innenminister Thomas Strobl sich verbal auf die Seite der Befürworter von Pestiziden in Schutzgebieten stellten, überrasche dann doch. „Das Sterben kleinbäuerlicher Betriebe hat schon vor Jahrzehnten eingesetzt, parallel dazu kam der Sinkflug der Agrarvögel. Dass das Volksbegehren die Gesellschaft spaltet, ist Humbug“, “, sagte Enssle. Wer nicht erkenne, dass sich dringend etwas ändern muss, blockiere eine Zukunft mit reicher Artenflora und -fauna im Land, warnte der Landesvorsitzende.

Das Volksbegehren Artenschutz „Rettet die Bienen“ fordert, dass die Landesregierung die Artenvielfalt in Baden-Württemberg schützt.

Weniger Pestizide und mehr Öko-Landwirtschaft

Das Bündnis fordert zudem eine Wende hin zu einer ökologischen Landwirtschaft und einer Agrarpolitik, die die nachhaltige Arbeitsweise stärker fördert.

Zu den Kernforderungen des Gesetzentwurfes gehören eine verbindliche Pestizidreduktionsstrategie des Landes bis 2025, ein Ausbau der Öko-Landwirtschaft auf 50 Prozent bis 2035, eine Umstellung der staatlichen Landwirtschaftsbetriebe auf Öko-Anbau, das Verbot von Pestiziden in für Artenschutz und Naturhaushalt relevanten Schutzgebieten sowie ein besserer Schutz von Streuobstflächen gegen Bebauung.