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Faserstoffwerk

Trauer um Unternehmer Otto Rettenmaier

Rosenberg / Lesedauer: 2 min

Der Heilbronner Unternehmer Otto Rettenmaier ist am 23. Juli kurz vor seinem 94. Geburtstag verstorben. Er stammte aus Rosenberg-Holzmühle.
Veröffentlicht:28.07.2020, 18:38

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Der Heilbronner Unternehmer Otto Rettenmaier ist am 23. Juli kurz vor seinem 94. Geburtstag verstorben. Rettenmaier wurde am 28. Juli 1926 in Rosenberg-Holzmühle geboren.

Nach dem Studium der Betriebswirtschaft an der Technischen Hochschule Stuttgart trat er 1950 in den elterlichen Betrieb, die Faserstoffwerke J. Rettenmaier & Söhne (JRS), mit dem Stammsitz in der Holzmühle/ Rosenberg bei Ellwangen ein. Er gründete den Heilbronner Standort und entwickelte gemeinsam mit seinem älteren Bruder Josef Rettenmaier die JRS zum Weltmarktführer.

Mit unternehmerischem Weitblick übernahm Rettenmaier den international agierenden Spezialisten für Schwerlast- und Industriefahrzeuge Scheuerle aus Pfedelbach (1988) und legte damit das Fundament für die weltweit tätige TII Group.

Mit der weiteren Übernahme der Unternehmen Nicolas, Auxerre/Frankreich (1995) und Kamag, Ulm (2004), und der 1995 gegründeten indischen Tochtergesellschaft TII India entwickelte er die Schwerlasttransportersparte zum Weltmarktführer für Schwerlastfahrzeuge mit über 100 Tonnen Nutzlast. Viele Rekorde wurden mit Fahrzeugen der TII Group aufgestellt. Der aktuelle Weltrekord liegt bei 17 500 Tonnen Transportgewicht.

Otto Rettenmaier war seit 1959 mit seiner Frau Lore verheiratet, mit der er zwei Töchter und einen Sohn sowie acht Enkel hat. Der unternehmerische und finanzielle Erfolg bildete die Basis für Otto Rettenmaiers Mäzenatentum.

Er unterstützte zahlreiche kulturelle, soziale und wissenschaftliche Projekte sowie Institutionen, darunter die Hochschule Heilbronn und die Universität Stuttgart-Hohenheim. Letztere ernannte ihn Jahr 1984 zum Ehrensenator und verlieh ihm 2014 die nur selten vergebene Universitätsmedaille in Gold.

Goldene Bürgermedaille für Otto Rettenmaier

Auch in Heilbronn unterstützte Rettenmaier eine Vielzahl von kulturellen, sozialen und kirchlichen Projekten. Von der Gemeinde Pfedelbach, in der die Scheuerle-Fahrzeugfabrik ihren Sitz hat, erhielt er 2013 die Goldene Bürgermedaille.

Nach ihm sind der Audimax der Universität Hohenheim sowie das Otto-Rettenmaier-Haus der Stadtgeschichte in Heilbronn benannt. Nach dem Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt er in Anerkennung um seine Verdienste 2005 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.