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Kindergartenjahr

Kindergarten wird teurer – aber erst ab 2016

Rosenberg / Lesedauer: 2 min

Gemeinderat Rosenberg beschließt mehrheitlich eine Anhebung der Kindergartenbeiträge
Veröffentlicht:30.06.2015, 20:38

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Der Gemeinderat Rosenberg hat in seiner Sitzung am Montag mehrheitlich eine Anhebung der Kindergartenbeiträge für das übernächste Kindergartenjahr 2016/17 beschlossen. Der Abstimmung war eine kontroverse Debatte im Gremium vorausgegangen.

Bürgermeister Uwe Debler hatte sich in der Sitzung für eine moderate Anhebung der Elternbeiträge ausgesprochen. Aktuell kostet die Betreuung in den beiden Kindergärten der Gemeinde für Familien mit einem Kind 90 Euro (Regelgruppe); laut Beschlusslage der kommunalen Landesverbände und der Empfehlungen der Kirchen sollte der Elternbeitrag im Regelkindergarten im kommenden Kindergartenjahr 2015/16 bei 100 Euro liegen und bei 103 Euro im Kindergartenjahr 2016/17.

Wie Debler ausführte, müsste die Gemeinde Rosenberg angesichts der positiven Haushaltslage nicht zwingend eine Beitragsanpassung an die empfohlenen Regelsätze vornehmen und schon gar nicht zum kommenden Kindergartenjahr 2015/16. Aber eine leichte Erhöhung der Beiträge im übernächsten Jahr sei sinnvoll. Ansonsten drohe Eltern in zwei Jahren womöglich ein extrem großer Beitragsprung.

Debler betonte in diesem Kontext außerdem, dass die Gemeinde Rosenberg mit ihren Beiträgen immer noch zu den günstigsten im Land zähle. Viele Kommunen, darunter auch die Nachbargemeinde Jagstzell, würden die empfohlenen Regelgruppenbeiträge verlangen.

Die Argumentation überzeugte am Ende nicht alle.

„Wir können es uns leisten, in den kommenden Jahren auf eine Erhöhung zu verzichten. Die Gemeinde gibt für viele Dinge sehr viel Geld aus. Der Verzicht auf eine Beitragserhöhung wäre mal eine Entlastung für junge Familien“, befand Ratsherr Stefan Mack.

Geiger: „Diese Logik versteht niemand“

Gerold Geiger pflichtete bei und stellte den Sinn von Kindergartengebühren grundsätzlich infrage. Schule und Universität stünden schließlich auch kostenfrei zur Verfügung. Im Gegensatz dazu müssten Eltern ausgerechnet für die allererste Bildungseinrichtung, die ihr Kind besucht, Gebühren zahlen: „Diese Logik versteht niemand“, ärgerte sich Geiger.

Gemeinderat Hubert Thalheimer mahnte, dass die Gemeinde auch beim Kindergarten angehalten sei, so kostendeckend wie möglich zu arbeiten; tue sie das nicht, würden an anderer Stelle beantragte Zuschüsse nicht wie gewünscht fließen. „Und dann sind wir gezwungen zu erhöhen. Und das gleich kräftig. Dann werden die Eltern bestraft, die zu diesem Zeitpunkt ihre Kinder im Kindergarten haben.“

Am Ende kam der Gemeinderat bei einer Neinstimme und einer Enthaltung mehrheitlich überein, die Kindergartenbeiträge zum Kindergartenjahr 2016/17 zu erhöhen. Die neuen Sätze bei der Betreuung sollen zehn Prozent unter den empfohlenen Richtwerten liegen.