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Orrotstraße

Hohenberger sind sauer aufs Landratsamt

Rosenberg / Lesedauer: 3 min

In Hinterbrand wurde eine 30er Zone eingerichtet, in Hohenberg nicht
Veröffentlicht:24.08.2019, 14:00

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Viele Hohenberger, vor allem die Anwohner in der Orrotstraße, leiden derzeit unter dem Umleitungsverkehr mitten durch den Ort. Grund ist die Sperrung der Landesstraße L1060 zwischen Eggenrot und Hohenberg, wo gerade ein neuer Straßenbelag aufgebracht wird. Diese Sperrung soll – laut Landratsamt Ostalbkreis – noch bis Ende September dauern.

In Hohenberg zeigen die Einwohner durchaus Verständnis für diese Baumaßnahme, weil die Verdrückungen auf diesem Streckenabschnitt viele Zweiradfahrer mitunter in gefährliche Situationen gebracht haben. Wofür man hier aber wenig Verständnis zeigt, ist der Umstand, dass in der Ortsdurchfahrt von Hohenberg über die Bauzeit keine 30er-Zone ausgewiesen worden ist, wie es beispielsweise im benachbarten Hinterbrand der Fall ist, wo an beiden Ortseingängen auch noch geschwindigkeitsreduzierende Verkehrsinseln mit Fahrbahnverschwenkungen vorhanden sind.

Die Hohenberger Gemeinderätin und Anwohnerin der Orrotstraße, Kathrin Hirschle , wollte am 12. August, eine gute Woche nach der Einrichtung der Umleitungsstrecke diese Situation telefonisch beim Landratsamt Ostalb schildern und um die Einrichtung einer 30er-Zone bitten. Sie bekam zur Auskunft, dass der zuständige Mitarbeiter bis 28. August im Urlaub sei und dieser auch keine Stellvertretung habe.

Hirschle teilte dann den Sachverhalt in einer ausführlichen Mail dem Landratsamt Ostalbkreis mit und bekam am 19. August die Auskunft, dass man die beiden Situationen in Hinterbrand und Hohenberg nicht vergleichen kann. „Erhöhtes Verkehrsaufkommen aufgrund Umleitungsverkehren liefert keine verkehrsrechtliche Grundlage, die eine Geschwindigkeitsreduzierung rechtfertigt“, schrieb das Landratsamt lapidar. Keine Begründung, warum die Situation im kleineren Teil-ort mit bereits vorhandenen verkehrsberuhigenden Maßnahmen anders sein soll.

Im Landkreis Schwäbisch Hall wird mehr Rücksicht genommen

Die Hohenberger verweisen auf Vergleichssituationen, zum Beispiel in Dalkingen, wo der ganze Ort bedingt durch den Umleitungsverkehr eine 30er-Zone ist. Noch krasser sind die Unterschiede zum benachbarten Landkreis Schwäbisch Hall, wo ganz Obersontheim eine 30er-Zone war, als zwischen Bühlertann und der Kärcherkreuzung die L 1060 erneuert wurde. „Geht man dort anders mit den Anwohnern und Bürgern um?“, fragt Thomas Wiest, der als Anlieger ebenfalls von dem schnell fahrenden Umleitungsverkehr betroffen ist.

Tatsächlich fahren zusätzlich zum normalen Verkehr auf der Umleitungsstrecke, also durch Hohenberg, Zumholz und Hinterbrand, nach einer Erhebung in Eggenrot täglich rund 8000 Fahrzeuge, davon 1250 Lkw. Außerdem kommen zahlreiche ausländische Sattelschlepper hinzu, die so den täglichen Virngrundtunnelstau auf der A7 umfahren; ähnlich wie in Ellenberg.

Der schlechte, weil unebene Zustand der Orrotstraße führt zu weiteren Lärmbelästigungen. „Die Vibrationen sind teilweise so stark, dass Gläser am Tisch wackeln und Anwohner aus dem Schlaf gerissen werden“, berichtet Kathrin Hirschle und ergänzt: „Der tägliche Berufsverkehr mit schweren Lkws beginnt an den Werktagen schon gegen 4.30 Uhr“.