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Sparstrumpf

Oberkochens Sparstrumpf ist prall gefüllt

Oberkochen / Lesedauer: 2 min

In den kommenden fünf Jahren stehen Investitionen von rund 52 Millionen Euro an
Veröffentlicht:20.11.2018, 09:12

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Mit sichtlichem Wohlgefallen hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag das Ergebnis der Jahresrechnung 2017 zur Kenntnis genommen. Dass die Stadt Oberkochen schon seit Jahren keine Kredite mehr aufnehmen muss, um ihre Investitionen zu finanzieren, das ist – der Gewerbesteuer sei Dank – irgendwie fast schon selbstverständlich. Im Jahr 2016 wurden zudem die restlichen Schulden in Höhe von knapp 250 000 Euro komplett getilgt.

Doch damit nicht genug. Im selben Jahr wanderten auch rund elf Millionen Euro in die Rücklagen, sodass diese am 31. Dezember 2016 rund 27 Millionen Euro betrugen. Für das Jahr 2017 plante Kämmerer Roland Seimetz zunächst weitere drei Millionen auf die sprichwörtliche hohe Kante zu legen, „musste“ im Lauf des Jahres jedoch eine Korrektur nach oben auf rund neun Millionen Euro vornehmen.

Damit war das Ende der Fahnenstange allerdings immer noch nicht erreicht. Letztendlich wanderten, bedingt durch die weiter munter sprudelnde Gewerbesteuer im Jahr 2017 ganze 14 Millionen Euro in den Sparstrumpf der Stadt, der damit am Jahresende 2017 mit sage und schreibe gut 41 Millionen Euro prall gefüllt war.

Aber Bürgermeister Peter Traub wäre kein sparsamer schwäbischer Schultes, wenn er die aufkommende Euphorie nicht gleich wieder eingedampft hätte. Er erinnerte seinen Gemeinderat daran, dass die Damen und Herren Räte für die nächsten fünf Jahre Investitionen von rund 52 Millionen Euro beschlossen haben. Aber auch das, so Traub, werde man aller Voraussicht nach ohne Neuverschuldung hinbekommen.

Kämmerer Roland Seimetz wies auf Nachfrage von Peter Gangl (SPD) außerdem an den jährlichen „Bumerang“ mit Namen Gewerbesteuerumlage hin. Diese trifft die Stadt mit einer zeitlichen Verzögerung von zwei Jahren umso heftiger, je höher zuvor die Einnahmen waren. Für 2020 muss durchaus mit einer zu zahlenden Umlage in der Größenordnung von 30 Millionen gerechnet werden, so Seimetz. Vorsicht ist deshalb in nächster Zeit angesagt, pflichtete der Bürgermeister seinem Kämmerer bei. Angesichts der politischen Großwetterlage bereitet sich die Wirtschaft bereits auf eine rückläufige Entwicklung der Konjunktur vor.