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Trauergemeinde

Bantel hat Spuren hinterlassen

Oberkochen / Lesedauer: 2 min

Trauergemeinde nimmt Abschied von einem zutiefst beeindruckenden Menschen
Veröffentlicht:19.03.2018, 17:29

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Eine große Trauergemeinde hat am Montagnachmittag auf dem städtischen Friedhof Abschied vom Oberkochener Ehrenbürger Dietrich Bantel genommen. Er war vor knapp zwei Wochen unerwartet im Alter von 82 Jahren gestorben. Pfarrer Ulrich Marstaller, der den Trauergottesdienst leitete, nannte Bantel einen zutiefst beeindruckenden Menschen.

Kaum ein Oberkochener habe ihn nicht gekannt, so engagiert sei Bantel gewesen, unter anderem als Heimatforscher. Er sei aber vor allem auch ein Familienmensch und ein liebevoller Ehemann, Vater und Großvater gewesen. Marstaller: „Die Familie war seine größte Lebensleistung!“

Der Geistliche würdigte aber auch das große Wissen, die Bildung und die Schaffenskraft des Verstorbenen, der 1963 als Referendar an das damalige Progymnasium Oberkochen gekommen war. Er habe sich für ein friedliches Zusammenleben im Kleinen eingesetzt und auf ein großes künstlerisches Schaffen geblickt. Dabei habe ihm seine Frau Susi viel ermöglicht.

Bürgermeister Peter Traub unterstrich, die Lücke, die der Ehrenbürger Bantel in der Familie, in den Vereinen und in der ganzen Stadt hinterlasse, sei sehr groß. Er habe Oberkochener Geschichte freigelegt, erforscht und bewahrt. Zuletzt habe er an der neuen Stadtchronik mitgewirkt, deren öffentliche Präsentation am 9. Juni Bantel nun nicht mehr miterleben dürfe.

Traub verwies auf die vielfachen Ehrungen, die Bantel für sein Engagement erhalten hat, darunter für 25 Jahre im Oberkochener Gemeinderat. Die Krönung sei 2011 die Verleihung der Ehrenbürgerwürde gewesen.

Als Sprecher des Ernst-Abbe-Gymnasiums würdigte Richard Burger seinen früheren Lehrer und Kollegen sehr persönlich. Bantel sei in Oberkochen omnipräsent gewesen, sein Schaffen sei überall zu spüren. Mit ihm verliere das Gymnasium innerhalb weniger Wochen eine zweite prägende Persönlichkeit. Burger: „Er hat Spuren hinterlassen. Ohne ihn wäre Oberkochen ein ärmerer Ort!“

Karl Elmer, der Vorsitzende des Heimatvereins, nahm Abschied vom, wie er sagte, Gründer, Motor, Impulsgeber und Ehrenvorsitzenden des Vereins. Er attestierte Bantel eine Fülle von Talenten und Begabungen, ein heiteres Wesen und einen gewinnenden Humor.

Kritisch, solidarisch, hilfsbereit

Bernd Kresse nannte als Sprecher der Gemeinderatsfraktion der Freien Bürger Oberkochen (FBO) erinnerte daran, dass Bantel stets mit hoher Stimmenzahl in den Gemeinderat gewählt worden sei. Er sei immer kritisch, konstruktiv, solidarisch und hilfsbereit gewesen.

Ehrenpräsident Klaus Ziemons blickte auf Bantels Engagement in der Narrenzunft der Schlagga-Wäscher zurück. 1973 sei der Verstorbene bei der Gründung einer der Pioniere gewesen. Er habe die erste Dekoration für Veranstaltungen in der Dreißentalhalle entworfen und unter vielem anderem die Masken der Schlagga-Wäscher gezeichnet. Auf ihn habe man sich immer verlassen können. Bantel sei in seiner Einzigartigkeit unersetzlich.

Sehr persönliche Worte über seinen Bruder sprach Professor Martin Bantel. Für eine würdige musikalische Umrahmung der Trauerfeier sorgte die Sinfonietta Oberkochen-Königsbronn,