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Milchprotein

Wie man lästiges Milchprotein effektiv los wird

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Im Lebensmitteltechnik-Labor des PiLS-Zentrums macht Katja Nold Versuche für ihre Bachelor-Arbeit
Veröffentlicht:11.07.2012, 15:30

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Jetzt, wo die Edelstahlplatten endlich geliefert wurden, steckt Katja Nold mitten in der Versuchsreihe für ihre Bachelor-Arbeit. Vier Tage in der Woche verbringt die Studentin derzeit im Kompetenz- und Forschungszentrum PiLS der Hochschule Albstadt-Sigmaringen im ehemaligen Cahof-Gebäude und zieht erst einen Schmutzfilm auf die Platten, um ihn dann wieder mit Sprühreinigern abspülen zu lassen.

Natürlich nicht einfach so. Die Rahmenbedingungen wie Wasserdruck, die Dauer des Sprühvorgangs und den Grad der Verschmutzung musste Katja Nold zuvor genau definieren und während der Versuchsreihe zwingend einhalten. Sonst sind die Daten nicht vergleichbar und die Ergebnisse helfen nicht weiter.

Optimierung des Reinigungsprozesses

Hintergrund des Forschungsprojekts ist der derzeit oft wenig effiziente Reinigungsprozess von Maschinen in der Lebensmittelindustrie. „Die Reinigung von Maschinen zur Verarbeitung von Fleisch, Tiefkühlkost oder Backwaren ist sehr aufwendig. Oft stehen die Maschinen zu lange still, weil die Reinigung noch nicht automatisiert ist“, erklärt Professor Christian Gerhards . „Der Reinigungsprozess soll nun optimiert werden.“ Dazu gehört neben einer verbesserten Konstruktion der Maschinen und einer ausgefeilten Dosierung der Reinigungsmittel auch eine Oberfläche der Maschine, die sich möglichst leicht reinigen lässt. Auf diesen Bereich konzentriert sich die 26-jährige Studentin des Studiengangs Lebensmittel, Ernährung, Hygiene gerade.

Jeweils drei Edelstahlplatten mit derselben Oberfläche werden von ihr gleichmäßig mit einem Film aus einem Milchprotein-Wasser-Farbgemisch bestrichen. Das sieht ein bisschen aus wie rohes Eigelb. Die Platten müssen erst fünf Stunden in den Klimaschrank, damit die Verschmutzung unter definierten Bedingungen trocknet. Dann spannt Katja Nold sie in einen Messstand. Aus einer zuvor festgelegten Distanz werden die verschmutzten Platten mit Wasser und Reiniger mit Düsen, ähnlich wie sie auch für Hochdruckreiniger verwendet werden, besprüht. „Die Platten untersuche ich dann unter einer UV-Lampe auf die Gründlichkeit der Reinigung“, so Nold.

Ergebnisse genügen für Bachelorarbeit

Wenn die Versuchsreihen mit vier unterschiedlich rauen Oberflächen und drei Legierungen sowie zwei Schmutzarten abgeschlossen sind, kann die Studentin sagen, welche Kombinationen besonders reinigungsfreundlich sind. „Damit sind die Forschungen natürlich noch längst nicht abgeschlossen“, so Gerhards. „Aber für die Bachelorarbeit reichen die Ergebnisse aus.“ Schließlich sollte es genügen, wenn Katja Noll vier Monate im Labor verbringt. Auf sie folgt dann ein weiterer Kandidat, der das Projekt weiter voranbringt.

Katja Nold gefällt die Arbeit im Labor. Auch wenn sie manchmal recht einsam ist. „Aber wenigstens werde ich so nicht abgelenkt“, sagt sie. Dass sie durch die wissenschaftliche Arbeit mit Methoden vertraut wird, die sie später auch brauchen kann, findet sie gut. Für ihren späteren Arbeitsplatz in der lebensmittelverarbeitenden Industrie ist ihr am wichtigsten, dass sie sich mit dem Produkt identifizieren kann. (jek)