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Turnverein Weingarten feiert 150-jähriges Bestehen

Weingarten / Lesedauer: 2 min

Turnverein Weingarten feiert 150-jähriges Bestehen
Veröffentlicht:16.10.2011, 21:45

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Statt Grußworte eine Gesprächsrunde. Erst kommt die Theorie, dann die Praxis turnerischen Tuns. Eingeläutet von der vereinseigenen Band. Mit „O Happy Day“, wird der Freitag zum Festtag im KuKo. Wo zelebriert wird, wie sich eine kleine, männerdominierte Turnerriege zum modernen Dienstleister wandelt für Breiten- und Spitzensport, samt Kinder- und Jugendsportschule und Präventionsangebote für Ältere.

Knapp 2000 Mitglieder, davon zwei Drittel Frauen, 40 Gruppen, 85 Übungsleiter tummeln sich heute im Turnverein Weingarten . Seine wechselvolle Geschichte seit 1861 in Wort und Bild, sein vielfältiges Angebot dokumentieren Waltraud Rosenfelder und Anja Habisreutinger in einer 100-seitigen Festschrift. Ein stolzer Rolf Wilhelm, seit zehn Jahren Vorsitzender, eröffnet die Runde mit Vertretern von Sportverbänden und altgedienten Mitgliedern.

Der Ball geht an Markus Ewald, den Moderator Klaus-Dieter Mayer auf seine sportlichen Aktivitäten abklopft. Der Oberbürgermeister hält es mit Tennis, lobt das breite Sportangebot des TV und sieht im Übrigen den ältesten und größten Verein Weingartens, den die Stadt nach Kräften fördert, durch gesellschaftlichen Wandel vor große Herausforderungen gestellt.

Die benennt auch Helmut Mendler vom Schwäbischen Turnerbund. Stichworte sind Ganztagsschulen und demografischer Wandel. Darauf könnten Sportvereine nicht umhin zu reagieren, wollten sie bestehen. Was Eberhard Heurich vom Sportkreis unterstreicht. Wie kommt man an Jugendliche heran, wenn die Schule bis in den Spätnachmittag hinein dauert? Dass die Vereine dann in die Schulen gehen sollen, wie von der Politik vorgeschlagen, greift zu kurz, darin ist sich das Podium einig.

Unter Moderation der Städte müssten Wege gefunden werden, die allen Beteiligten gerecht werden. Ganztagsschulen dürften nicht zum Sargnagel der Vereine werden. Was die älter werdende Gesellschaft anbelangt, seien Programme gefragt, die Menschen erreichen, die bislang einen Bogen um Sportvereine gemacht haben. „Wenn überall auf dem hart umkämpften Markt Gymnastik angeboten wird, müssen sich Sportvereine eben öffnen und Kultur und Ernährung ins Programm nehmen“, so Mendler.