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Freie Schule wirft das Handtuch

Neresheim-Kösingen / Lesedauer: 2 min

Trägerverein kündigt Mietvertrag für leerstehendes Kösinger Schulhaus
Veröffentlicht:24.01.2017, 22:24

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Die Freie Schule Ostalb wird das seit dem Schuljahr 2011/12 leerstehende Kösinger Schulhaus definitiv nicht nutzen. Der Trägerverein hat nämlich den Mietvertrag mit der Stadt gekündigt. Dies hat der Kösinger Ortsvorsteher Dirk Hoesch bestätigt. Dieser muss sich daher nach einer anderweitigen Nutzung umsehen.

Hoesch denkt da an die Härtsfeldschule, für die Kösingen nach wie vor als Außenstelle ausgewiesen ist. Nachdem die Grundschule in Neresheim aus allen Nähten platzt, wäre nach seiner Einschätzung ein Transport der Kinder nach Kösingen weitaus billiger als ein Neubau im Kernort.

„Das wird sich wohl erübrigen“, hat der Neresheimer Bürgermeister Gerd Dannenmann bereits Ende des vergangenen Jahres im Gemeinderat über die geplante Freie Schule gemutmaßt. Damals hatte der Trägerverein jedoch noch vorgehabt, den Schulbetrieb am 6. März diesen Jahres aufzunehmen. Er war nach wie vor Mieter des Gebäudes gewesen und hatte die Miete weiter bezahlt.

Vorangegangen war im Herbst eine Informationsveranstaltung, das Echo der Eltern war jedoch nach Einschätzung von Hoesch nicht sonderlich berauschend gewesen. Der Vorsitzende des Trägervereins, Philipp Hahn, wollte einen Neustart versuchen, wie er Hoesch erklärt hatte. Die Genehmigung des Regierungspräsidiums für den Schulbetrieb lag vor, offenkundig gab es auch Lehrer für die Schule. Aber eben keine Schüler.

Ursprünglich sollte sie im vergangenen Sommer mit dem neuen Schuljahr mit zehn Kindern neu beginnen. Denn gestartet war der Verein mit seiner Privatschule im Sommer 2015 im Bürgerhaus in Nattheim-Steinheim. Das Einzugsgebiet umfasste damals, wie Initiatorin Regina Werner und die damalige Schulleiterin Ariane Leinmüller vor knapp einem Jahr im Neresheimer Gemeinderat gesagt hatte, die Regionen Aalen, Heidenheim und Nördlingen. Kösingen wäre also ein zentraler Standort gewesen.

Das Konzept sah vor, sich weniger an festen Lehrprogrammen zu orientieren, sondern vielmehr Lerninhalte und Methoden an den Bedürfnissen der Kinder auszurichten. Es sollte weder Stundenpläne noch Noten geben. Unterrichtet werden sollte klassenübergreifend. In der Entwicklung fortgeschrittene Kinder sollten den Jüngeren bei ihren Aufgaben helfen.

Allerdings ist es dann im Vorstand des Trägervereins der Schule zu einem nach Hoeschs Worten schweren Zerwürfnis gekommen. Die zehn Kinder der bisherigen Mitglieder wurden in staatlichen Schulen angemeldet. Dem neuen Vorstand ist es nun offenbar nicht gelungen, genügend Interesse für die Schule zu schaffen, und er hat nun definitiv das Handtuch geworfen.