Konzertsaal

„…aus alt mach neu“

Lauchheim-Hülen / Lesedauer: 2 min

Herbstliche Serenade des Collegium musicum am Sonntag, 14. Oktober, um 16 Uhr auf Schloss Kapfenburg
Veröffentlicht:08.10.2018, 18:06

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Das Collegium musicum veranstaltet am Sonntag, 14. Oktober, um 16 Uhr im Konzertsaal auf Schloss Kapfenburg seine Herbstliche Serenade. Unter dem Titel „…aus alt mach neu“ hat der Dirigent Gero Wittich wieder ein ganz besonderes Programm zusammengestellt.

Mit Georg Friedrich Händels „Die Ankunft der Königin von Saba“ startet das Collegium musicum in den Herbstnachmittag. Händel vertonte in seinem Oratorium „Solomon“ Texte aus dem Alten Testament. Bei der Sinfonie zum dritten Akt wird die Königin mit Ihrem Gefolge bei einem Staatsbesuch in Jerusalem gebührend empfangen.

Nach diesem feierlichen Einzug präsentiert das Kammerorchester ein Werk, das von der Volksmusik und der religiösen Tradition Polens geprägt ist. „Drei Stücke im alten Stil“ von Henryk Mikolaj Górecki bringen den Titel des Konzerts nun etwas deutlicher zum Ausdruck. Górecki kombiniert in diesen drei Stücken moderne Kompositionstechniken mit traditionellen Materialien, mit Melodien aus der Renaissance.

Den gebürtigen Aalener Bratschisten Wolfram Hauser durfte das Collegium musicum schon mehrfach als Solist in seinen Reihen begrüßen. Bei diesem Konzert steht das außergewöhnliche Werk „Lachrymae“ (Tränen) von Benjamin Britten für Viola und Streichorchester auf dem Programm. Eine Variation über ein Lied von John Dowland. Hier steht das Thema jedoch nicht wie bei traditionellen Variationswerken üblich am Anfang, sondern am Ende der zehn variationsähnlichen Betrachtungen des Stücks. Nach der anfänglichen Atonalität entdeckt man am Ende die Tonalität des herzergreifenden Dowland-Lieds als harmonische Offenbarung.

Arvo Pärt komponierte das Stück „Cantus in memory of Benjamin Britten“ als Hommage an den verstorbenen Künstler. Das Stück für Streichorchester und eine Glocke basiert auf der a-Moll-Tonleiter. Die Musik entsteht in der Stille, baut sich durch die Hinzunahme von immer mehr Instrumenten zu einem Gänsehaut erzeugenden Vielklang auf und nimmt dann wieder ab, bis sie wieder in Stille versinkt. Pärt nutzt verschiedene Modi eines Systems, die von der frühen liturgischen Musik beeinflusst wurden und aus der Zeit stammen, bevor Dur und Moll in der westlichen Musik populär wurden.

Zum Abschluss kehren das Orchester mit Joseph Haydns Sinfonie Nr. 42 wieder in die Zeit der Wiener Klassik zurück. Diese Sinfonie komponierte Haydn 1771 während seiner Anstellung als Kapellmeister beim Fürsten Nikolaus I. Esterházy. Bedeutend ist hierbei die Form des vierten Satzes für die Entwicklung des „Variationsrondos“, das Haydn in späteren Sinfonien wieder erfolgreich einsetzte.