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Pfarrer Cobb will Ghana helfen und braucht dafür ein Auto

Jagstzell / Lesedauer: 3 min

Der Jagstzeller Pfarrer Michael Cobb will in seinem Heimatland Ghana helfen
Veröffentlicht:28.05.2021, 17:18

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Dort, wo Pfarrer Michael Cobb zu Hause ist, gibt es keine guten Straßen. Die Menschen sind arm im Norden des westafrikanischen Staates Ghana , die Infrastruktur ist schlecht ausgebaut. Dort hat man andere Sorgen. Es geht ums Leben, um Nahrung, um Arbeit und um Frieden. Dafür ist Michael Cobb in seinem Heimatland unterwegs. Damit er seine Mission erfüllen kann, braucht er ein Auto in seiner Diözese Yendi, die 700 000 Einwohner zählt.

Michael Cobb wird bald den Doktortitel tragen. Seine Dissertation ist fertiggestellt. Er promoviert über das Thema „Customary laws“ in Politikwissenschaften an der Universität Freiburg. „Diese Voraussetzung brauche ich, damit unser Yendi Peace Center zum Institut werden kann“, erklärt Michael Cobb. Bereits vor seiner Ankunft in Deutschland war er Direktor des Zentrums.

Michael Cobb hat am 25. Mai seinen 40. Geburtstag gefeiert. Momentan ist er Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Virngrund mit den Kirchengemeinden in Jagstzell, Hohenberg und Rosenberg. Dort ist er für die Seelsorge und die Gottesdienste gemeinsam mit Pfarrpensionär Manfred Schmid und Administrator Pater Wolfgang Kindermann zuständig. „Eine schöne Aufgabe“, lächelt Michael Cobb. Auch die Gemeindemitglieder haben ihn in ihr Herz geschlossen und möchten ihm in seinem Heimatland helfen. Für die Finanzierung eines Pickups sammeln sie Spenden.

Theologe und Politikwissenschaftler zu sein, das ist ein Wunsch, der schon ganz früh in ihm gereift ist. Bereits mit 15 Jahren schickten ihn seine Eltern, um die bestmögliche Ausbildung zu erhalten, in ein Internat im Süden Ghanas. Dort machte er das Abitur und ging ins Priesterseminar. „Ich möchte so werden wie Du“, sagte er seinem Lehrer und Mentor dort. Dieser gehört zu den Steyler Missionaren. Neun Jahre Priesterseminar führten ihn zur Priesterweihe im Jahr 2011. Als Vikar war er anschließend viel unterwegs in seinem Land, erlebte die politischen, inneren Konflikte dort. „Die Häuptlinge sind verantwortlich für den Grundbesitz, und wenn jemand stirbt, gibt es fast immer großen Streit“, beschreibt er. Auch stehen die Frauen in zweiter Reihe. Armut und Krieg beherrschen das Leben.

Durch die Gründung des Friedenszentrums in Yendi konnte bereits vieles erreicht werden. Die gewaltfreie Konfliktlösung, die Wahrung der Menschenrechte und die Stärkung der Rechte von Frauen gehören zu den Hauptthemen. So ist Michael Cobb dabei, Schulen zu bauen oder Krankenhäuser, Brunnen, damit die Menschen Zugang zu frischem Wasser haben.

Derzeit wartet der Theologe und Politikwissenschaftler auf die Verteidigung seiner Doktorarbeit. Dann möchte er noch ein Jahr in Deutschland arbeiten, um Geld zu verdienen und zu sparen. Auf ein Auto. Unterwegs für den Frieden.