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Gratulation

Sogar die heilige Cäcilia gratuliert

Hüttlingen / Lesedauer: 2 min

Der Hüttlinger Heilig-Kreuz-Chor feiert seinen runden Geburtstag mit vielen Gästen
Veröffentlicht:21.01.2018, 16:31

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Bürgermeister Günter Ensles Gratulation zum 150-jährigen Bestehen des Heilig-Kreuz-Chores hat bei der Geburtstagsfeier im vollbesetzten Forum genau die Empfindungen der Gottesdienstbesucher getroffen: „Hüttlingen kann sich glücklich schätzen, einen solchen Kirchenchor zu besitzen“, meinte er unter dem Beifall der Fest- und Kirchenbesucher nach dem Vorabendgottesdienst. Denn für den Chor fange die Musik an, wo die Sprache aufhört, würden die Menschen durch dessen hervorragend geschulte Stimmen bewegt, sei der Chor für den Gottesdienst unverzichtbar, mit großartigem Repertoire ausgestattet und vor allem spüre man stets die Passion aller Sängerinnen und Sänger.

Als Geburtstagsgeschenk hatte der Bürgermeister einen 750-Euro-Scheck mitgebracht, während Willi Anderl als zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderates zurückblickte. Einst fanden die Chorproben im Philipp-Jeningen-Saal in der Michaelskirche statt, genauso übrigens wie der Religionsunterricht, und der Notenwart musste sich mit einer kleinen Kommode begnügen. Heute habe man einen großen Fundus in diesem Bereich. Die früher vom Inspizienten als „jämmerlich“ titulierte Orgel ist inzwischen auch in einem Top-Zustand und verfügt sogar über attraktive „Spanische Trompeten“ – auch ein Verdienst des Chorleiters und Organisten Matthias Schimmel , welcher zusammen mit seiner Gattin den Chor zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengeführt hat.

Als Heilige Cäcilia und Patronin der Kirchenmusik hatte sich Hedwig Glaser-Schimmel in das Forum begeben und dem Chor ihre Aufwartung gemacht. Sie lobte dessen künstlerische Ausdrucksformen und vor allem seine Bereitschaft, bei den verschiedensten Anlässen „in ein anderes Gewand zu schlüpfen“. Sogar „in ihrer alten Heimat“ Italien habe der Chor – in Cotignola –„molto bene“ gesungen. Im Gewand eines Dorfschulmeisterleins (so wie etliche seiner Vorgänger) bescheinigte Matthias Schimmel seinem Chor und dessen Solisten ebenfalls, eine Vielzahl von Genres zu beherrschen. Die Palette reiche vom gregorianischen Gesang über Taizé-Lieder bis hin zu Gotteslob-Chorälen und zeitgenössischer Kirchenmusik.

Zu Beginn des Geburtstagsempfang hatte Chorvorstandsmitglied Julius Bauer Ehrengäste willkommen geheißen. „Wer singt, der betet zu Gott“, heiße es für den Chor schon seit 150 Jahren, wobei allein drei Chorleiter – der ehemalige Rektor Vogel (30), Willi Beuter (40) und seit 16 Jahren Matthias Schimmel – zusammen fast 100 Jahre am Dirigentenpult gestanden hätten. Heute sorgten aber fast 60 Sängerinnen und Sänger für den guten Ton und es erübrige sich, in die Singstunde wie einst einen Visitator zu schicken, meinte Bauer in gesungenen Reimen. Den Empfang rundeten eine Bläsergruppe des Musikvereins um Robert Wahl, eine von Peter Gebhard erläuterte Fotopräsentation sowie ein Stehempfang ab.