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Bahnhalt

Hofer sauer: Gemeinderat Essingen wehrt sich gegen Aussagen Thilo Rentschlers

Essingen / Lesedauer: 3 min

Der scheidende Aalener Oberbürgermeister Thilo Rentschler hat sich mit seinen Aussagen rund um den Bahnhalt Essingen in der Nachbargemeinde keine Freunde gemacht.
Veröffentlicht:01.08.2021, 19:51

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Aufgrund der Stellungnahme von Oberbürgermeister Rentschler in den Aalener Nachrichten am 31. Juli 2021 zum Thema „Bahnhalt Essingen“ hat der Gemeinderat Essingen in Person von Bürgermeister Wolfgang Hofer wie folgt Stellung bezogen. Dieses Schreiben ging der Redaktion der Aalener Nachrichten/ Ipf-und Jagst-Zeitung am Sonntagabend zu:

„Der Essinger Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung sehr sachlich und völlig unaufgeregt erstmals mit der Reaktivierung des Bahnhofs Essingen befasst. Hierbei wurden zahlreiche gute und vernünftige Argumente ausgetauscht, weshalb nun die Reaktivierung des Bahnhalts Essingen weiter untersucht werden soll. Die Behandlung des für Essingen wichtigen Themas hat den Aalener Oberbürgermeister zu einer Presseerklärung veranlasst, bei der er die Argumente der Essinger Räte als „unseriös“ diffamiert und quasi ein Denk- und Sprechverbot auferlegen möchte. Die „Messe sei gelesen“, wie er behauptet, dabei hat sie noch gar nicht richtig angefangen.

Keine vernünftigen Argumente

Warum hat der scheidende Oberbürgermeister von Aalen Angst vor vernünftigen Argumenten und einer sachlichen Meinungsbildung? In Zeiten, in der umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität überall neu gedacht wird, kommt man am Essinger Bahnhof nicht vorbei. Es ist doch der logische Weg, eine bestehende Infrastruktur zu aktivieren, bevor man auf der grünen Wiese, sehr nahe am Hauptbahnhof Aalen, eine weitere Haltestation einrichtet. Die Stadt Aalen ist mit ihrer Idee eines neuen Bahnhalts West offiziell bislang noch nicht auf die davon betroffene Gemeinde Essingen zugekommen, obwohl es eine Planungsgemeinschaft (VG Aalen-Essingen-Hüttlingen) genau für solche Themen gibt.

Reaktivierung ausdrücklich gewünscht

Ein paar Fakten, die nicht wegdiskutiert werden können: Es gibt seit 160 Jahren den immer noch aktiv betriebenen Bahnhof Essingen. Dort herrschen rege Umtriebe durch Go Ahead am Wartungsstützpunkt, beim Güterumschlag der Firma Scholz oder in der Bahnleitstelle der Deutschen Bahn. Mit drei bestehenden Gleisen am Bahnhof ist die Infrastruktur für einen Haltepunkt besser geeignet als mit sonst nur zwei Gleisen. Sichtbar wird die verkehrsgünstige Lage und die von allen Seiten sehr gute Erreichbarkeit des Essinger Bahnhofs durch den aktuellen Ausbau der Bundesstraße 29. Die näherrückende bauliche Entwicklung am nördlichen Ortsrand Essingens und die angrenzenden Gewerbegebiete am Bahnhof sprechen in heutigen Zeiten ebenfalls für die Wiederbelebung des bestehenden Bahnhalts. Die Essinger Gewerbebetriebe fordern die Reaktivierung des Bahnhofs für ihre Mitarbeiter ausdrücklich.

Große Akzeptanz

Vor allem gibt es eine sehr hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für den Essinger Bahhalt. Anders in Hofherrnweiler, wie dem Essinger Gemeinderat von einem Aalener Bürger in der Bürgerfragestunde mitgeteilt worden ist. Offenkundig gibt es dort starke Proteste gegen den Bahnhalt West. Dem Essinger Gemeinderat vorschreiben zu wollen, was dieser zu denken und zu tun hat, ist unseriös, aber niemals sind es vernünftige Argumente. Wir hoffen auf eine künftig bessere Kommunikation unter Nachbarn.“