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Medienbildung

Experiment: Drei Tage ohne digitale Begleiter

Essingen / Lesedauer: 2 min

Essinger Schüler verzichten für ein Schulprojekt drei Tage lang auf Smartphone und Internet
Veröffentlicht:27.01.2019, 15:46

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Im Zuge der im neuen Bildungsplan verankerten Leitperspektive „Medienbildung“, die heutzutage wichtiger Bestandteil der Allgemeinbildung ist, haben die Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen an der Gemeinschaftsschule Parkschule Essingen ein Experiment gewagt: drei Tage ohne Smartphone, Internet und Co. Die Klassenlehrerinnen Alisa Faber und Heidi Schirle hatten die Idee dazu gehabt. Die Schülerinnen und Schüler sollten dazu motiviert werden, sich gründlich mit ihrem Umgang mit Medien auseinanderzusetzen und auch ihre Abhängigkeit zu überprüfen.

Schock stand den Jugendlichen ins Gesicht geschrieben

Der Schock stand den Jugendlichen erst einmal ins Gesicht geschrieben, als Faber und Schirle die Idee den Schülerinnen und Schülern verkündeten. Für viele war das Projekt zunächst einmal unvorstellbar. Wie soll man denn in der heutigen Zeit den Alltag ohne Smartphone, Internet und Co. überhaupt überstehen? So mussten die Schülerinnen und Schüler erst einmal das aktuelle Medienverhalten reflektieren und dokumentieren. Die Ergebnisse hierbei waren teilweise entsetzlich für den einen oder anderen Schüler. Nicht alle waren sich wirklich bewusst, wie viele Stunden sie täglich tatsächlich am Handy, vor dem Fernseher oder am Computer verbringen.

Nach Abgabe der Smartphones fiel der Verzicht einigen Schülern sichtlich schwer. Vor allem die Kommunikation in den verschiedenen WhatsApp-Gruppen wurde vermisst und das ständige Gefühl, was Wichtiges in den drei Tagen zu verpassen, plagte die Jugendlichen.

Dennoch wurde während des Experiments ersichtlich, dass sich bei den Schülerinnen und Schülern bezüglich ihrer Mediennutzung doch einiges getan hat. Viele berichteten davon, dass sie mehr für die Schule gelernt haben, abends einfach früher schlafen gegangen sind oder sich mittags mit Freunden getroffen haben. Vor allem hatten viele das Gefühl, mehr Freizeit zu haben und mit dieser auch sinnvoller und bewusster umzugehen.

Ziel: Reflektierter Umgang mit den neuen Medien

Auch wenn es den meisten Schülerinnen und Schülern schwer fiel, waren letztlich alle stolz, bei dem Projekt mitgemacht zu haben. Natürlich war die Freude groß, als nach drei Tagen die Smartphones wieder zurückgegeben wurden. Faber und Schirle wollen keineswegs die neuen Medien verteufeln, weil sie genau wissen, wie wichtig diese in der heutigen Zeit geworden sind. Wichtig jedoch sei, den Schülerinnen und Schülern einen gesunden Umgang beizubringen, sagen die beiden Lehrerinnen. Hierzu diente das tägliche Festhalten der aktuellen Gefühlslage ohne Medien in einem Tagebuch.