Auf der Ostalb und in der Region sind bereits mehrere Störche gesichtet worden. Der Weißstorchbetreuer des Nabu Ellwangen, Helmut Vaas, dokumentierte dies in den vergangenen Tagen auf seiner Facebook-Seite. Mit so mancher Überraschung.
Immer wieder sei ein Weißstorch gesichtet worden. Vaas entdeckte das Tier in der Nähe der Kreismülldeponie. Wie er in einem seiner Facebook-Posts schreibt, handle es sich dabei um das Weibchen aus Tannhausen, das im Winter nicht weggeflogen sei. Doch kurz darauf kehrte ein alter Bekannter zurück.
Der Weißstorchenbetreuer ging einem weiteren Hinweis aus Fichtenau-Wildenstein nach. Dort soll das Männchen, das in den vergangenen beiden Jahren aufgrund eines kranken Weibchens keinen Bruterfolg hatte, wieder im Nest sitzen. Vaas entdeckte das Tier bei der Futtersuche am Abend.
Die Spuren der erfolglosen Brut entfernte das Männchen am Tag darauf. Offenbar flogen kurzerhand vier Eier aus dem Nest, aus denen nach knapp 70 Tagen Brutzeit - normal sind laut Vaas 32 Tage - keine Küken schlüpften.
Doch auch in Ellwangen tut sich etwas. Ein fliegender Storch sei am vergangenen Donnerstag gemeldet worden, zwei Tage später postet Helmut Vaas ein Foto in die sozialen Netzwerke. Darauf zu sehen: ein Storch im Ellwanger Nest. „Es ist sehr wahrscheinlich das Ellwanger Männchen. Im letzten Jahr kam es am 19. Februar zurück. Pünktlich wie die Maurer“, kommentiert der Storchenbetreuer. Oder doch nicht?
Offenbar treibt sich ein Vagabund auf der Ostalb herum. Denn am Samstag, nach langer Wartezeit, gelingt es Vaas, einen genaueren Blick auf das Ellwanger Männchen zu werfen. Und was er da sieht, ändert die Situation: einen Ring. Und zwar einen, den er einige Tage zuvor in Wildenstein bereits erspäht hatte. „Überraschung“, postet Vaas. „Bin mal gespannt, ob er bleiben will. Und was passiert, wenn tatsächlich der unberingte Hausherr zurückkommt.“
Aber der Wildensteiner Storch hat womöglich nur einen Ausflug in die Stadt an der Jagst gemacht und dort das Nest inspiziert. Denn über Nacht blieb er nicht. Vermutlich auch besser. Denn Störche sind bekanntermaßen nicht gerade zimperlich, wenn es um Konkurrenten geht. Und das Ellwanger Männchen will mit dem Wildensteiner sicherlich keine Nest-WG eröffnen.