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Vom Jetlag in die Winterzeit

Ellwangen / Lesedauer: 3 min

Varta-Chef Herbert Schein findet die Zeitumstellung eher lästig als nützlich
Veröffentlicht:31.10.2016, 11:10

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In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren wieder umgestellt, das bedeutet eine Stunde Schlaf mehr für alle. Herbert Schein , Vorsitzender der Geschäftsleitung von Varta Microbattery und Varta Storage GmbH, hat dagegen oft mit verlorenen Stunden zu tun. Im Gespräch mit Caroline Messick spricht er über die Zeitumstellung, ihre Auswirkungen auf Vielreisende und die Schichtarbeit bei Varta.

Am Wochenende steht wieder die Zeitumstellung ins Haus. Was kommt Ihnen dabei als Erstes in den Sinn?

Das Thema Zeitumstellung zu besprechen trifft sich gerade sehr gut, da ich erst heute früh von einer Shanghai-Reise zurückgekommen bin und noch den Jetlag spüre. Ich denke aber, dass die Menschen darauf sehr unterschiedlich reagieren. Ich habe mich daran gewöhnt, da wir bei Varta doch auch sehr viel unterwegs sind, in den USA, in Asien. Irgendwann weiß man dann auch, wie man damit umzugehen hat, und kann das einplanen. Für mich ist es nach einem langen Flug gut, wenn ich gleich, nachdem ich morgens gelandet bin, ins Büro gehe und arbeite und erst wieder schlafe, wenn es Nacht ist.

Nun könnte man meinen, dass vor allem Schichtarbeiter besonders stark von der Zeitumstellung betroffen sind. Wie äußern sich Ihre Angestellten dazu? Macht sich die hinzukommende oder fehlende Stunde bemerkbar?

Jedes Arbeitszeitmodell hat diese Stunde einzuplanen. Mit dem Schichtmodell ist das nicht abgeglichen. Es gibt Mitarbeiter, die sagen, sie wollen lieber generell in der Nachtschicht arbeiten, als die Schichten zu wechseln. Da sind die Menschen aber doch sehr unterschiedlich.

Wie ist das Schichtsystem bei Varta Microbattery aufgebaut?

Die Frühschicht beginnt um 6 Uhr und endet um 14 Uhr. Dann folgt die Spätschicht von 14 bis 22 Uhr, und die Nachtschicht dauert von 22 bis 6 Uhr früh.

Ist eine der Schichten stärker durch die Zeitumstellung betroffen als andere? Leidet die Produktivität der Mitarbeiter darunter?

Wir messen die Produktivität regelmäßig und können diesbezüglich keinen Unterschied feststellen. Sonst könnten wir auch darauf reagieren. Nach heutigem Wissensstand ist das aber nicht notwendig.

Womit haben Ihre Mitarbeiter Ihrer Erfahrung nach eher zu kämpfen? Mit der Umstellung auf Sommer- oder auf Winterzeit?

Ich glaube, dass wir uns doch alle eher freuen über eine Stunde mehr Schlaf im Herbst als eine weniger im Frühjahr.

Was halten Sie insgesamt von der Zeitumstellung? Ist sie zeitgemäß oder gehört sie abgeschafft?

Meines Wissens wurde sie eingeführt, um Energie einzusparen. Ich denke, dass dies nicht der Fall ist. Für Vielreisende bedeutet die Zeitumstellung auch zusätzliche Rechnerei: Wie viel Uhr ist es am Zielort, und wer stellt wie die Zeit um? Mir persönlich gefällt es sehr gut, dass es durch die Zeitumstellung im Sommer draußen länger hell ist.

Herbert Schein ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung des Batterieherstellers Varta Microbattery GmbH in Ellwangen und der Varta Storage GmbH in Nördlingen.