StartseiteRegionalRegion OstalbEllwangenStraftat: Drohne fliegt über Storchennest und vertreibt Tiere

Storchennest

Straftat: Drohne fliegt über Storchennest und vertreibt Tiere

Ellwangen / Lesedauer: 2 min

Inzwischen ist ein neues Weibchen ins Ellwanger Nest gezogen - Womöglich klappt’s noch im Nachwuchs
Veröffentlicht:25.04.2018, 18:39

Artikel teilen:

Eine Drohne hat das Weibchen vom Ellwanger Storchennest vertrieben. Inzwischen hat das Männchen eine neue Partnerin gefunden. Aber ob das Paar brüten wird, ist offen.

Dabei hat es so gut ausgesehen. Das Storchenpaar in der ersten Besetzung war schon dabei, Eier zu legen. Doch dann war nur noch das Männchen da, danach war das Nest verlassen und Dohlen machten sich über das verlassene Gelege her. Damit war klar, dass das Weibchen aus Ellwangen verschwunden ist. Warum, wurde später bekannt.

Eine Zeugin hatte beobachtet, wie eine Drohne dicht über das Nest mit dem brütenden oder mit weiter Eiablage beschäftigten Weibchen geflogen war. Das Weibchen versuchte wohl, die Drohne abzuwehren, flüchtete aber in Panik, als das misslang, und kehrte nicht mehr zu seinem Gelege zurück. Die Drohne wird als sehr groß, rund aussehend und grau lackiert beschrieben.

Der Weißstorchenbetreuer Helmut Vaas überlegt deshalb, ob im vergangenen Jahr auch eine Drohne das Paar gestört hat, kurz bevor die Küken schlüfen sollten. Er appelliert an die Drohnenpiloten, den Unsinn bleiben zu lassen. In vielen Fällen führe das zum Ausfall der Brut für das laufende Jahr, denn sehr häufig werde das Gelege verlassen und das wolle doch niemand.

Dass Drohnenflüge über dem Nest eines streng geschützten Vogels wie dem Weißstorch eine Straftat im Sinne des Tierschutzgesetzes sind, kommt erschwerend hinzu. Drohnenpiloten die erwischt werden, werden angezeigt. Beobachter sollten solche Drohnenflüge möglichst umgehend der Polizei melden.

Das Ellwanger Männchen hat inzwischen eine neue Braut. Laut Vaas ist es das Weibchen, das schon 2015 mit ihm gebrütet hat. Letztes Jahr war es in Oettingen. Vaas hofft, dass das neue Paar vielleicht doch noch brütet, außer das Weibchen hat schon ein Gelege verloren. Dann bliebe Ellwangen nur wegen eines Technikfreaks ein weiteres Jahr ohne Storchennachwuchs.