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Silvesterritt

Silvesterritt: Segen für Pferd und Reiter

Ellwangen / Lesedauer: 2 min

230 Reiter begeben sich auf den Silvesterritt durch Westhausen
Veröffentlicht:31.12.2017, 16:36

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Rund 230 Reiter sind beim traditionellen Silvesterritt in Westhausen zur Silvesterkapelle gezogen. Mehrere Tausend Besucher verfolgten die Prozession durch den Ort bei strahlendem Wetter und angenehmen Temperaturen vom Straßenrand aus.

Der Silvesterritt in Westhausen ist einer der größten Reiterprozessionen der Region. Traditionell führt die Prozession die Reiter mehrmals an der Kapelle vorbei, wo sie den Segen der Kirche empfingen. In diesem Jahr segnete der Ehrengast Hubert Bour , Prälat und Domkapitular in Ruhestand, die Pilger. Als Zeichen des Glaubens hielt Bour die goldene Monstranz mit einer Reliquie des Heiligen Papstes Silvester I. in der Hand. Papst Silvester I. starb am 31. Dezember 335. Zu seiner Ehre wurde der letzte Tag im Jahr nach ihm benannt.

Der Silvesterritt hat in Westhausen aber noch eine ganz andere Bedeutung, die auf das 17. Jahrhundert zurück geht. Damals gelobten Bauern aus Verzweiflung über eine seit Jahren grassierende Viehseuche, eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Silvesters zu bauen, wenn dieser sie davon befreie. 1626 war die Seuche dann auch tatsächlich überstanden, und die Bauern bauten wie versprochen die Kapelle. Seither wird der Brauch des Silvesterritts in Westhausen gepflegt.

Zum Auftakt des Pilgerritts findet traditionell eine Pilgermesse in der Silvesterkapelle statt, nach der Prozession empfangen die Teilnehmer auf dem Platz vor dem Rathaus den Segen. Dort versammelten sich Hunderte Reiter sowie Zuschauer, wo sie seit 32 Jahren von Bürgermeister Herbert Witzany begrüßt. Heuer war es da letzte Mal, denn Witzany geht am 14. Februar 2018 in Ruhestand. „Es war mir immer eine Ehre, sie hier in Westhausen begrüßen zu dürfen“, wandte sich Witzany bewegt an die vielen Anwesenden. Unter den Gästen waren auch der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter, der Landtagsabgeordnete Winfried Mack sowie Landrat Klaus Pavel. Pfarrer Matthias Reiner ritt wie immer selbst in der Prozession mit.