StartseiteRegionalRegion OstalbEllwangenSchnell mal nach Berlin: Es hapert noch

Schienenkorridor

Schnell mal nach Berlin: Es hapert noch

Ellwangen / Lesedauer: 2 min

Interessensgemeinschaft Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg tagt in Ellwangen
Veröffentlicht:19.02.2018, 15:33

Artikel teilen:

Die Mitglieder der Interessensgemeinschaft Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg sind in Ellwangen zu einem weiteren Treffen zusammengekommen. Dabei diskutierten die Vertreter der Städte, Kreise, Regionalverbände und IHKs die Effekte von Ausbaumaßnahmen auf Murr-, Jagst- und Remsbahn, mit denen die Schienenstrecken in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen werden können. Bei der Sitzung war auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Norbert Barthle , mit dabei.

Gabriel Garreis vom Regionalverband Ostwürttemberg referierte zu aktuellen Entwicklungen auf Murr-, Rems- und Jagstbahn auch unter dem Aspekt der Inbetriebnahme der Schnellbahnstrecke Nürnberg-Erfurt. Zwar gebe es am Wochenende einige Verbindungen mit kurzer Umsteigezeit in Nürnberg , im Übrigen sei der Übergang aber noch nicht optimal in das überregionale Taktkonzept eingebunden. Dennoch betrage die Fahrtzeit von Aalen mit einem Sprinter ab Nürnberg nach Berlin beispielsweise weniger als fünf Stunden.

Rainer Kaufmann berichtete von den Entwicklungen auf der Gäubahn zwischen Zürich und Stuttgart, für deren zweigleisigen Ausbau und Ertüchtigung für Neigetechnikfahrzeuge 550 Millionen Euro bereitstünden. Ulrich Schaller von der IHK Nürnberg stellte den Ausbau des Nürnberger S-Bahnnetzes über Ansbach bis Dombühl dar. Er ging dabei auch auf die Reaktivierung der Strecke von Dombühl nach Dinkelsbühl ein.

Murr-, Rems- und Jagstbahhn müssen ertüchtigt werden

Michael Pohl von der Intraplan Consult GmbH stellte eine im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums durchgeführte Untersuchung zu den Auswirkungen auf Fern- und Nahverkehr vor, die einen Ausbau im Schienenkorridor für Neigetechnikzüge mit sich bringen würde. In seiner Bewertung vertrat Staatssekretär Norbert Barthle die Ansicht, dass Murr-, Rems- und Jagstbahn für ein gutes und zeitgemäßes Zugverkehrsangebot ertüchtigt werden müssten.

Landrat Klaus Pavel, der Vorsitzende der Interessensgemeinschaft, stellte klar, dass es im Schienenkorridor sowohl um bessere Nahverkehre als auch um verdichtetere schnelle Verbindungen mit guten Anschlüssen in Nürnberg und an den Knoten entlang der Strecke gehe. Ergänzend zur durchgeführten Studie hält das Landesverkehrsministerium, vertreten durch Beate Schuler, auch die Prüfung des konventionellen Ausbaus zum Beispiel durch zweigleisige Abschnitte und Überholgleise für erforderlich. Schuler zeigte sich enttäuscht, dass dieser nicht untersucht wurde.

Garreis betonte, dass durch Spurplanoptimierungen an Bahnhöfen und dem zweigleisigen Ausbau oder durch den Bau von Überholgleisen ebenfalls bedeutende Fahrzeiteinsparungen erreicht werden könnten. Um dies herauszuarbeiten, müssten die verkehrenden Zugarten und fahrbare Fahrpläne in die Betrachtungen einbezogen werden, damit alle Menschen im Zugkorridor einen Gewinn hätten, so die Auffassung der Mitglieder der Interessensgemeinschaft. Hierzu sollten in den kommenden Wochen weitere Überlegungen angestellt werden.