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Raubüberfall

Raubüberfall auf Rentner: Führen die DNA-Spuren nach elf Jahren zum Täter?

Ellwangen / Lesedauer: 2 min

Das Ellwanger Schwurgericht befasst sich mit einem brutalen Überfall auf einen Rentner am 25. Januar 2010 in Schwäbisch Gmünd. Das Opfer leidet bis heute unter den Folgen.
Veröffentlicht:20.04.2021, 13:05

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Ein Raubüberfall vor elf Jahren. Zwei Männer sollen einen Rentner in Schwäbisch Gmünd überfallen und in seinem Hobbyraum im Keller brutal misshandelt haben. Nachbarn hatten Hilferufe gehört und den Rettungsdienst gerufen. Das Opfer hat nur dank einer Not-OP im Krankenhaus überlebt.

Die Polizei hat am Tatort DNA-Spuren gesichert. Die führten zu einem 50-jährigen Rumänen, der sich jetzt vor der Ellwanger Schwurgerichtskammer verantworten muss. Der Angeklagte wurde aus der Justizvollzugsanstalt Schwäbisch Hall in Fußfesseln vorgeführt.

Der Mechaniker machte keine Angaben zur Tat. Seine Verteidiger präsentierten jedoch eine mögliche Erklärung, wie die DNA an den Tatort gelangt sein könnte – genauer auf das Klebeband, mit dem das Opfer gefesselt und geknebelt wurde.

Der Angeklagte verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Transport von gebrauchten Autos. Zur Tatzeit – der 25. Januar 2010 – will er seinen Transporter samt Anhänger an ein Brüderpaar verliehen haben. Einer der Brüder ist ein Nachbar aus seinem rumänischen Heimatdorf, der in finanziellen Schwierigkeiten gesteckt haben soll.

In einer Transportbox hat der 50-Jährige außer Spanngurten und anderen Werkzeugen Klebeband in großen Mengen mit sich geführt. Damit hat er beschädigte Autos für den Transport abgeklebt. Und: Weil das Klebeband sehr widerstandsfähig ist, will er es mit den Zähnen abgerissen haben. Über eine angebrochene Rolle soll seine DNA an den Tatort gelangt sein.

Die Tür ging auf, das Licht ging aus

Der Angeklagte will sich zum Zeitpunkt des Überfalls in Serbien aufgehalten haben. Dort habe er einen Kreislaufkollaps erlitten und sei erst wieder in einer Klinik aufgewacht.

Am Morgen des ersten Verhandlungstages stand die Aussage des Opfers im Mittelpunkt. Der heute 77-Jährige ist seit dem Überfall halbseitig gelähmt. Er hatte unter anderem Verletzungen am Kopf und am Halswirbel erlitten. An das, was ihm an diesem Januarabend 2010 widerfahren ist, kann er sich kaum erinnern. Die Tür ging auf, das Licht ging aus – „mehr weiß ich nicht“.

Das Opfer hat den Angeklagten nicht wieder erkannt. Er hat aber zumindest einen der beiden Brüder im Verdacht. Die kennt er aus seinem privaten Umfeld – und zwar aus einer Gmünder Wirtschaft, in der er und die Brüder samt Familie verkehrt sind. Insgesamt sind drei Verhandlungstage angesetzt.