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Biobeutel

Mülltonnen-Chaos: Wir sagen, was wo rein gehört

Ellwangen / Lesedauer: 5 min

Mülltonnen-Chaos: Wir sagen, was wo rein gehört
Veröffentlicht:09.08.2015, 19:00

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Haben Sie in Sachen Müllentsorgung auch schon den Überblick verloren? Grüne Tonne, blaue Tonne, Restmülltonne, gelber Sack, Biobeutel – was kommt eigentlich wo rein? Und wo in Gottes Namen sollrn die ganzen Tonnen und Säcke überhaupt noch stehen? In der Wohnung lässt sich das ganze Arsenal ja kaum noch verstecken. Unsere Redaktion ist diesen Fragen nachgegangen.

Wenn es darum geht, die ganzen Tonnen möglichst unauffällig zu verstauen, kommt der Architekt ins Spiel. „Keiner will seinen Müll vor dem Haus stehen haben. Räumt man die Tonnen in die Garage, kommt man oft mit dem Auto nicht mehr rein“, sagt Karl-Georg Romer vom Architekturbüro Romer.

Wie und wo man die Mülltonnen verstaut, werde bereits bei der Planung eines Neubaus berücksichtigt. Manche Häuslebauer entscheiden sich für eine kleine Gartenhütte, manche für mobile Boxen, die es mit verschiedenen Verkleidungen gibt, so Romer. Die Kosten dafür variieren, je nach Lösung und Material.

Und was ist mit Altbauten? Nachzurüsten sei immer machbar. „Man muss dann schauen, wo es vom Platz her Sinn macht und nicht stört.“ Bei neueren Mehrfamilienhäusern gebe es oft Räume, in denen die Tonnen verstaut werden. Stehen die Tonnen draußen und der Platz geht aus, müsse die Stellfläche erweitert werden. Und zur Not ein Stück Garten geopfert werden.

Verantwortlich für die Mülltonnenvermehrung in den Garagen und Kellern ist das Kreislaufwirtschaftsgesetz, das die Vermeidung und Verwertung von Abfällen regelt. Umgesetzt wird es im Landkreis von der Gesellschaft des Ostalbkreises für Abfallbewirtschaftung (GOA), die die Entsorgung und Aufbereitung des Mülls organisiert. Neben 19 Wertstoffhöfen bietet sie mittlerweile ein farbenfrohes Sortiment an Mülltonnen und -säcken an.

Grüne Tonne: Das ist die sogenannte Gartentonne. Sie stellt ein Zusatzangebot der GOA dar und dient der Entsorgung von Grünabfällen. Die Tonne ist im gesamten Ostalbkreis erhältlich. Sie fasst 240 Liter und wird von der Goa kostenlos geliefert und zur Verfügung gestellt. Eine Flatrate für alle Leerungen in der Saison kostet 59,95 Euro. Geleert wird die Grüne Tonne alle zwei Wochen. In die Gartentonne gehören Pflanzen ohne Erde, Abdeckreisig, Unkraut, Rasenschnitt, Laub, Blätter, Äste, Hecken- und Baumschnitt. Nicht in die Tonne gehören dagegen Fallobst, Tierstreu, Erde, Steine, Bioabfall, Kartonagen, Servietten oder Taschentücher.

Blaue Tonne: Damit ist die Altpapiertonne gemeint, deren Einführung im Jahr 2008 ein echtes Politikum war. Vor allem die Vereine im Landkreis, die sich mit Altpapiersammlungen etwas dazu verdienten, wollten die blaue Tonne verhindern. Sie kam trotzdem und steht mittlerweile in den meisten Häusern. Die GOA bietet die Tonne ihren Kunden als kostenlosen Service an. In die Altpapiertonne mit 240 Liter gehören Papier aus Aktenvernichtung, Kartonagen, Kataloge, Knüllpapier, Prospekte, Schachteln, Taschenbücher, Zeitschriften und Zeitungen. Die Tonne wird alle vier Wochen geleert und muss an diesem Tag vor 7 Uhr entsprechend bereitstehen. Die Leerung erfolgt maschinell, deshalb muss die Tonne entsprechend aufgestellt werden: Griff und Räder müssen stets von der Straße weg zeigen.

Schwarze Tonne: Die gute, alte Restmülltonne gibt es in verschiedenen Größen. Der Preis richtet sich je nach Volumen der Tonne. Wobei in diesem Fall sowohl eine Jahresgebühr als auch eine zusätzliche Leerungsgebühr fällig werden. Abgeholt wird der Restmüll alle 14 Tage. Entsorgt werden dürfen in den schwarzen Tonnen Fensterglas, Staubsaugerbeutel, Kosmetik und vieles mehr. Der Restmüll aus dem Ostalbkreis landet später in den Müllheizkraftwerken in Ulm und Würzburg, wo er verbrannt wird.

Biobeutel, Biobeutel-Box: Der Biobeutel kommt in anderen Landkreisen gerne als Braune Tonne daher. Auf der Ostalb setzt man zumindest bei den Privatkunden derzeit noch auf die Beutelvariante. Den Biobeutel gibt es im Ost-albkreis in zwei verschiedenen Größen; sie können in den GOA-Agenturen gekauft werden. In den Bioabfall gehören Abdeckreisig, Eierschalen, Fallobst, Filtertüten, Knochen, Küchenabfälle, Nahrungsmittelreste und anderes. Die Beutel werden wöchentlich eingesammelt. Da der Biomüll bei sommerlichen Temperaturen Ungeziefer anzieht, wird darum gebeten, die Beutel in einem Eimer oder einer Wanne an den Straßenrand zu stellen. Wenn mehrere Haushalte das Biobeutel-Angebot nutzen, gibt es die Möglichkeit, sich eine sogenannte Biobeutel-Box mit einem Fassungsvermögen von 120 Liter zu teilen, erklärt Amanda Hausmann, Sprecherin der GOA.

Gelber Sack: Noch gibt es ihn, den Gelben Sack. Die Politik will den Sack allerdings abschaffen und durch die so genannte Wertstofftonne ersetzen, über die künftig nicht nur Verpackungen entsorgt werden können, sondern auch andere Wertstoffe aus Kunststoff und Metall, wie zum Beispiel Kleiderbügel und ausrangiertes Plastikspielzeug. In den Gelben Sack darf nur rein, was den Grünen Punkt hat. Zu den so genannten Leichtverpackungen gehören Aluminium-Verpackungen wie Alufolie und Dosen, Getränkekartons, Kunststoffbecher, -flaschen und -kanister, Verpackungs-Chips aus Styropor oder Schaumstoff, Styropor und Kunststofffolien. Der Gelbe Sack ist in den Goa-Agenturen erhältlich und wird alle vier Wochen abgeholt oder kann auf den Wertstoffhöfen abgegeben werden.

Problemstoffe: Farben, Lacke, Kleber, Säuren oder Laugen muss man auch loswerden können. Das geht bei den Problemstoffstationen Reutehau oder Ellert. Außerdem steht das Problemstoffmobil regelmäßig auf den Wertstoffhöfen. Hier können Privathaushalte schadstoffhaltige Abfälle in haushaltsüblichen Mengen kostenlos abgeben.

Informationen zur Abholung, eine Übersicht der GOA-Agenturen und Wertstoffhöfe sowie ein Müll-ABC gibt es im Internet unter www.goa-online.de .