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Bürgerinformationsveranstaltung

Landesgartenschau 2026: Veranstalter stehen den Bürgern Rede und Antwort

Ellwangen / Lesedauer: 4 min

Experten stehen an Ständen Rede und Antwort – Besucher loben die Transparenz
Veröffentlicht:05.05.2022, 17:16

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Der große Ansturm blieb aus. Gut besucht, aber nicht überfüllt war die er ste Bürgerinformationsveranstaltung in Präsenz zur Landesgartenschau 2026 am Mittwochabend in der Stadthalle. Oberbürgermeister Michael Dambacher zeigte sich erfreut über die vielen Interessierten. „Wir haben versucht, während der Pandemie digital zu informieren, allerdings ist uns klar, dass die Online-Formate nicht alle erreicht haben.“ Auch betonte er den Versuch, alle Generationen in die Planung einzubinden, und verwies auf das Publikum, in dem doch eher die ältere Generation vertreten sei.

Das Thema der Bürgerinformationsveranstaltung waren die Daueranlagen, also die Anlagen, die nach der Landesgartenschau erhalten bleiben und langfristig das Stadtbild verändern. Dabei kann das Gartenschaugelände auf vier große Bereiche zusammengefasst werden. Der eine Bereich ist die Renaturierung der Jagst. Diese soll in ein fließendes Gewässer umgewandelt werden mit einem breiten Ufer.

Im Bereich des Stadtstrands soll es möglich sein, direkt ans Wasser zu kommen, und die Jagst über Steine zu überqueren.

Im Bereich des Auenparks soll die Natur die Hand übernehmen. Sie soll sich dort frei entfalten. Für den Start zur Landesgartenschau werden aber Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern sowie Aussaaten getätigt. Über Brücken und Stege kann dann durch die Natur gelaufen werden.

Der Brückenpark soll als Bindeglied zwischen Stadt und Natur dienen. Hier sollen unterschiedliche Sport- und Spielmöglichkeiten entstehen. Eine größere Veränderung wird es auch im Bereich des Schießwasen geben. Dort soll ein großer Teil der geteerten Fläche abgebaut werden und so ein neuer Park entstehen. Die geschotterten Flächen sollen zu einem Schotterrasen umfunktioniert werden und das Gelände, auf mehreren Ebenen angelegt, zur Jagst nach unten führen.

„Je weiter weg von der Stadt, desto mehr soll die Natur übernehmen“, fasste der Zuständige für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Benjamin Leidenberger, die Anordnung der Gartenschau zusammen.

Nach der Vorstellung des Plans für die Dauerflächen konnten die Bürger an neun Informationsständen zu den unterschiedlichen Bereichen wie „Verbindung der Innenstadt und der Gartenschau“, „Stadtentwicklung“ oder „Markenbildung“ ihre Fragen und Anregungen direkt an die zuständigen Ansprechpartner der Landesgartenschau stellen und ins Gespräch kommen.

Dass diese Möglichkeit bei den Besuchern gut ankam, zeigte sich an den Reaktionen.

„Es ist gut, dass man auch die Chance hat an den Stellwänden zur Sprache zu kommen und nicht nur von der Bühne runtergebetet wird“,sagte Hermann Schwab. Die Fragen direkt an den Zuständigen stellen zu können, finde er positiv.

„Diese Informationsveranstaltung ist sehr gut für die Transparenz des ganzen Projekts. Jetzt sieht man auch, wie weit die Planungen schon fortgeschritten sind“, war das Fazit von Besucher Hans-Dieter Visser. Er fand es allerdings schade, dass so wenig Leute das Angebot zur Information an dem Abend genutzt hätten.

Die Möglichkeit sich zu informieren fand auch Karin Frenzel gut. Aus privaten Gründen stehe sie der Gartenschau allerdings eher negativ gegenüber. „Ich bin Anwohnerin, und mir wird der Weg zur Arbeit verbaut, da der Fußweg dann wegfällt. Und während der Bauzeit und der Gartenschau muss ich immer einen großen Umweg laufen, um nach Hause zu kommen“, sagte sie. Etwas Positives konnte sie der Gartenschau doch abgewinnen, da sie den Auenpark nach der eigentlichen Schau dann in direkter Nähe habe.

Regina Hüttenmeister fand das Format der Bürgerinformation sehr überzeugend. „Die Planung ist durchdacht und es ist ein gut realisierbares Konzept. Ich war schon auf vielen Landesgartenschauen und alle haben langfristig davon profitiert.“ Sie sehe in dem Projekt eine große Chance für Ellwangen.

Die Kosten für die Landesgartenschau belaufen sich nach der derzeitigen Planung auf 45 Millionen Euro. Davon zahlt die Stadt Ellwangen 28 Millionen, die andere Hälfte sind Fördermittel. Oberbürgermeister Michael Dambacher kündigte am Ende der Veranstaltung an, dass dies erst der Auftakt für weitere Gespräche mit den Bürgern sei.