Kuh Tina toppt alle: Ellwanger Fleckviehzuchtverein steht im Land an der Spitze

Das Jahr 2020 ist für alle ein besonderes gewesen, auch für die Landwirtschaft. Der Fleckviehzuchtverein konnte seinen Jahresausflug sowie die Mitgliederversammlung im Januar nicht wie gewohnt abhalten. Stattdessen initiierte die Rinderunion Baden-Württemberg gemeinsam mit den Zuchtvereinen Ellwangen, Neresheim und Ostalb eine Onlineversammlung.
Dr. Alfred Weidele, Geschäftsführer und Zuchtleiter Fleckvieh der Rinderunion Baden-Württemberg, erklärte, dass durch Corona die Ab-Stall-Verkäufe deutlich zunahmen. Bedauerlicherweise seien die Bullenkälberpreise und Schlachtpreise stark gefallen. Dies sei hauptsächlich den Schlachtstopps in deutschen Schlachthöfen geschuldet gewesen.
Weidele berichtete weiter von der Modernisierung des Standorts in Bad Waldsee. Dort wurde im August 2020 ein Labor eröffnet, welches gesextes Sperma herstellt, das nach dem X- und Y-Chromosom getrennt wurde. Dr. Christine Schmidt ergänzte dies mit ihrem Bericht zur Herdentypisierung Fleckfficient. Ziel ist ebenfalls, den Zuchtfortschritt beim Fleckvieh voranzutreiben.
Am Ende der Onlineveranstaltung stellte Leistungsinspektorin Christine Hagmann-Riester fest, dass die 51 Ellwanger Fleckviehzuchtbetriebe die Leistungen ihrer Milchviehkühe im Jahr 2020 weiter verbessern konnten. Mit durchschnittlich 8792 Milch-Kilogramm und 679 Fett/Eiweiß-Kilogramm steht nun der Ellwanger Verein an der Spitze der Zuchtvereine in ganz Baden-Württemberg.
Diese Leistungen sind nur möglich, wenn die Tiere gut gehalten und gepflegt werden. Dies beweist die beste Kuh Baden-Württembergs, Tina, mit einer aktuellen Lebensleistung von 141 401 Milch-Kilogramm. Tina ist im Vereinsbetrieb Harald Fürst in Neunstadt zu Hause.
Die Mayer GbR Lindenhof freut sich über eine Kuh, die inzwischen 100 000 Milch-Kilogramm gegeben hat. Der beste anerkannte Biobetrieb aller Zuchtvereine in Baden-Württemberg, Biolandhof Schenk GbR aus Adelmannsfelden/Stöcken, stammt ebenfalls aus dem Ellwanger Fleckviehzuchtverein. Er steht mit einer beachtlichen Leistung von 9104 Milch-Kilogramm an der Spitze der Liste. Auch die Hermann und Florian Nagler GbR aus Unterwilflingen bei Unterschneidheim findet sich dort wieder.
Folgende Betriebe wurden für besonders erfolgreiche Herdenleistungen ausgezeichnet
Bronze für über 8500 Kilogramm Milch: Michael Schmid, Schwabsberg; Rita Schiele, Berg; Weiß GbR, Baiershofen; Markus Rief, Buch; Wolfgang Hagen, Stödtlen; Xaver Häfele, Dalkingen; Johannes Ebert, Immenhofen; Beuther GbR, Bleichroden; Bernhard und Daniel Kuhn GbR, Erpfental; Matthias Dörrer, Bleichroden; Fuchs GbR, Schrezheim.
Silber für über 9000 Kilogramm Milch: Mayer GbR, Lindenhof; Kohnle Landhof GbR, Heidmühle; Friedrich Pfisterer, Hochtänn; Josef Hilsenbek, Rindelbach; Matthias Ebert, Kressenhof; Jakob Mayer, Schwabsberg; Nikolaus Helmle GbR, Dalkingen; Eberhard Thamasett, Lauchheim; Martin Vetter, Westhausen; Biolandhof Schenk GbR, Stöcken.
Gold für über 9500 Kilogramm Milch: Steffen Halt, Rindelbach; Kleinhans GbR, Hundslohe; Engelhard GbR, Dankoltsweiler.
Gold plus für über 10 000 Kilogramm Milch: Harald Fürst, Neunstadt; Hutter Agrar GbR, Hütten; Stefan Göggerle, Dalkingen.
Durch die Coronapandemie wurden die RBW-Vertreter für den Bezirk Ostalb/ Schwäbischer Wald per Briefwahl bestimmt: Klaus Mayer aus Ellwangen, Nikolaus Helmle junior aus Rainau-Dalkingen und Günter Wackler aus Rosenberg aus dem Verein für fünf Jahre gewählt.