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Griechisch-Schüler räumen erste Preise ab

Ellwangen / Lesedauer: 2 min

Schüler des Peutinger-Gymnasiums sind beim Wettbewerb „Humanismus heute“ sehr erfolgreich
Veröffentlicht:23.04.2019, 17:50

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Kann es gut gehen, wenn ausschließlich Philosophen einen Staat regieren? Mit dieser Frage haben sich auch Emil Spang und Jannis Conradi auseinander gesetzt.

Beide sind Schüler im Altgriechisch-Kurs der Jahrgangsstufe 11 des Peutinger-Gymnasiums. Dafür haben sie die höchste Preiskategorie beim Schüler-Wettbewerb der Stiftung „Humanismus heute“ erreicht.

Für den Wettbewerb mussten Spang und Conradi anhand eines antiken griechischen Originaltextes eine zehnseitige Ausarbeitung darüber verfassen, ob ein solches Staatswesen, für das der bekannte Philosoph Platon eintrat, funktionieren könnte. Die Belohnung für ihre Leistungen war ein Buchpreis und die Teilnahme an einem wissenschaftlichen Seminar im Kloster Neresheim , das vom Kultusministerium organisiert wurde. Sie hoffen nun auf die Zulassung zur dritten Runde auf Schloss Salem im Juli.

Antike Philosophen-Texte in der Originalsprache

„Mir ging es in meiner Hausarbeit um die Frage, welchen Stellenwert dieses Gedankenexperiment in der heutigen Zeit noch haben kann“, sagt Emil Spang. Und da war er durchaus skeptisch. Denn trotz vieler kluger Überlegungen Platons über die Mechanismen der Politik sei es doch „eine elitäre Vorstellung, dass nur Philosophen im Staat das Sagen haben sollen“. Außerdem sei das, „mit demokratischen Idealen, wie wir sie heute vertreten“, unvereinbar.

Über solch abstrakte Themen auf wissenschaftlichem Niveau zu reflektieren, ist eine Herausforderung, wie auch der betreuende Griechisch-Lehrer Ralf Altgeld bestätigt: „Texte antiker Philosophen in der Originalsprache zu lesen und sich kritisch zu ihren Gedanken zu äußern – da braucht man schon Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, scharf nachzudenken“, sagt er.

Auch das Seminar in Neresheim war eine interessante Erfahrung, meint Jannis Conradi: „Wir haben dort viele antike, aber auch neuzeitliche Texte gelesen und diskutiert, also viel Neues gelernt. Auch der Austausch mit anderen philosophisch Interessierten war eine tolle Erfahrung. Alles in allem war das Seminar eine anstrengende, aber aufregende Woche.“

Als eine Schule, die auch die beiden klassischen Sprachen anbietet, hat das Peutinger-Gymnasium eine lange Tradition; Latein- oder Griechischschüler nehmen immer wieder an den Wettbewerben der vom Land getragenen Stiftung „Humanismus heute“ teil. „Die Tradition unseres Gymnasiums basiert auf den alten Sprachen Griechisch und Latein“, sagt Schulleiterin Stella Herden, „und den Bezug als Europäer zu unserem kulturellen Erbe halten wir für zeitlos aktuell.“

Ausgeschrieben wird der Wettbewerb jedes Jahr, wer bis zur dritten Runde erfolgreich bleibt, dem winkt eine Aufnahme in die renommierte „Studienstiftung des deutschen Volkes“.