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Männerballett

FCV feiert heiße närrische Nächte

Ellwangen / Lesedauer: 3 min

Umjubelte Prunksitzungen – Schöner kann Fasching nicht sein
Veröffentlicht:31.01.2016, 19:32

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Flotte Schunkelrunden, zauberhafte Gardetänzerinnen, ausgefeilte Choreografien, witzige Büttenredner, eine fantastische Napo-Band, ein hinreißendes Männerballett, Glanz und Glamour: der Fastnachtsclub der Virngrundkrähen (FCV) Ellwangen hat rauschende närrische Galanächte im ausverkauften „Kulturbunker“ Stadthalle gefeiert.

Das Publikum ließ sich nur zu gerne mitreißen von dieser ansteckenden Lebensfreude. Der Musikverein Bühlertann unter der Leitung von Oliver Heck machte als Sitzungskapelle Stimmung und Furore.

Unterschied zwischen Prepaid-Handy und Politik

Was sind die Ellwanger Narren für ein fideles Völkchen. Kosmopolitisch sind sie auch, wie FCV-Präsident Jürgen „Fünfi“ Fünfgelder polyglott bewies. Gekonnt zelebrierte er babylonisches Sprachgewirr, wechselte die „Language“ und riss Witze zum Unterschied zwischen Prepaid-Handy und Politik: beim Handy zahlt man erst und wählt dann.

Sitzungspräsident Heiko „Oki“ Eberhard war wieder in Hochform und mutmaßte, Fünfi würde, weil fußverletzt, schlapp auftreten. Mitnichten. Durchgestylt gab der Nachfolger des zum Ehrenpräsidenten gekürten Dieter Groß Präsidiales über Wildpinkler am Schrezheimer Bahnhof zum Besten und rückte Missverständliches zurecht: Ellwangen liegt nicht bei der LEA, sondern noch immer an der Jagst. Und ob.

Entzückende Tanzmäuse der Dergelgarde (Karina Deininger, Sabrina Proksch, Katrin Matern) ließen Beine und Röckchen fliegen und wärmten nicht nur Heikos Herz. Atemberaubend der rasante Tanz der Kleinen Garde (Antonia Helmle, Rebecca Rettenmaier).

Büttenredner Gregor Mütsch aus Bühlertann machte als Geburtshelfer eine gute Figur. Eine Augenweide waren die Teenies (Nicola Ilg, Rebecca Schlipf) und die Krähengarde (Isabel Stegmaier, Elena Beyer). Zu „Kung Fu Fighting“ wirbelten 27 Tänzerinnen als Geishas und Ninjas perfekt synchron über die Bühne. Da machte nicht nur der Franz (Uhl) Stielaugen, der mit seiner Ursula in der Bütt als Konfetti zählender Ehemuffel zwei Applaus-Raketen einheimste. Ein tolles Röhlinger Paar.

Die fünf Garden des FCV begeisterten mit temporeichen und anmutigen Gardetänzen. Großartig tanzten die hübschen Mädels der Liliengarde (Carina Roth) eine Ode nicht nur an die Freude, sondern auch an die Ellwanger Fastnacht. Zu ihren Kostümen in den Ellwanger Stadtfarben passte die Verleihung des Großkreuzes des Landesverbands württembergischer Karnevalsvereine an Kulturamtsleiter Anselm Grupp.

Sophie Gruber holte sich Simon Fuchs aus dem Elferrat als „Traummann“ in die Bütt. Der konnte es nicht ganz mit den Chippendales aufnehmen. War aber nah dran.

Was wäre eine Prunksitzung ohne die Napo-Band. Michael Stier und seine Mannen faxten als Clowns und heizten ein nach der Devise „In der Stadthall‘ brennt noch Licht, Feiern ist heut‘ Pflicht.“ Urkomisch ihr Veganer-Song zu Monty Pythons „Always look on the Bright Side of Life.” Die Superhits „Schmiedstroß” und „Aloha Heja He” brachten närrisches Blut in Wallung und den Saal zum Kochen. Grandios.

Piazza Monumentalegefällt dem Spitalgoistle nicht

Ist der Marktplatz auch ohne Asmas Almhütte Ellwangens neue Mitte? Das spinnenbehütete Spitalgoischtle war mit der grauen Steinwüste der „Piazza Monumentale“ nicht glücklich. Scharfzüngig nahm Maria Ohrnberger Ellwanger Unwägbarkeiten aufs Korn, fabulierte in zungenbrecherischem Arabisch und taufte den Kobeleshof in Ponderosa um. Besser geht Bütt nicht.

Seinem Titel „Magic“ machte der graziöse Showtanz der Liliengarde in leuchtenden Glasfaser-Kostümen zum Hit „Hold it against me“ alle Ehre. Pleiten, Pech und Pannen von Ellwanger VIPs und eine LEA-Demo der „Blauen Zwerge“ zog Micha Pregitzer in seinen „Ellwanger Nachrichten“ geistreich und respektlos durch den Kakao.

Zum phänomenalen Finale schwebten hinreißend laszive Blondinen des Männerballetts (Theresa Briel, Sina Groß) im rosa Glitzerfummel über den närrischen Catwalk und zündeten Riesen-Wunderkerzen: Mister oder Miss World? Sexbomben allemal. Krönender Abschluss eines glanzvollen Fasching-Spektakels. In der Stadthall‘ brannte noch lange Licht bei der After-Show-Party mit „Voyage“. FCV Helau.