Mittelalter

Fast wie die alten Ritter

Ellwangen-Röhlingen / Lesedauer: 2 min

Die Sechtafeger bitten zum fröhlichen Mehrkampf
Veröffentlicht:29.06.2014, 20:50

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Wäre doch Röhlingen das Zentrum der bekannten Welt im Mittelalter gewesen! Ob’s wohl eine nicht ganz so finstere Epoche geworden wäre? Wer weiß. Auf jeden Fall hätte so mancher Ritter seinen geharnischten Job weder mit seiner Gesundheit, noch gar mit seinem Leben bezahlen müssen.

Denn die Röhlinger Ritterspiele an der Sechta, ausgerufen und organisiert von den Sechtafegern der Röhlinger Sechta-Narren, liefen deutlich knochenschonender ab als die mittelalterlichen Vorgänger: Hier schwang niemand drohend den Morgenstern, sondern höchstens eine kühne Rede. Es brach vielleicht das ein oder andere Herz eines hohen Fräuleins hinter der Mühlbachhalle, doch zum Glück keine Lanze. Harnisch und Helm zierten zwar den einen oder anderen Kämpfer, zur Verteidigung seines Lebens wurden diese allerdings nur sehr bedingt gebraucht.

Das mag wohl an den – fast – ausnahmslos friedlichen Duellen gelegen haben, zu denen die Sechtafeger baten: Zu sechst auf zwei Holzstämmen balancieren und dabei eine Wasserkelle möglichst voll von einem Eimer am Anfang zu einem am Ende der Reihe zu reichen, mag den alten Vorbildern zwar wenig ritterlich erschienen sein, aber das tat der Gaudi keinen Abbruch: Mit Eifer waren die Teams dabei, mal angefeuert, mal belächelt vom interessierten Publikum – ein bisschen Schadenfreude gehört schließlich doch dazu. Über das Team „Die Übelsten“ gab’s am Ende wohl am wenigsten zu lachen, vor allem auf Seiten ihrer Gegner – es hatte am Ende die Nase vorn.