Polizeieinsatz
Erneuter Polizeieinsatz in Rot am See: Schüsse stammen von Schreckschusswaffe
Ellwangen / Lesedauer: 2 min
Einen Tag nach der blutigen Tat in Rot am See (Landkreis Schwäbisch Hall) wurden der Polizei erneut Schüsse aus dem Ort gemeldet. Wie die Polizei auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“ mitteilte, stürmten gegen 13.30 Uhr Beamte eines Spezialeinsatzkommandos eine Wohnung und nahmen einen 38-jährigen Mann fest.
Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung fanden die Beamten schließlich eine Schreckschuss- und eine Druckluftwaffe.
Laut Polizei wurden um 10.45 Uhr Schüsse im Ort gemeldet. Weil die Polizei von einer akuten Bedrohnungslage ausging, rückten daraufhin Kräfte des Spezialeinsatzkommandos aus.
Eine Kontaktaufnahme zu dem 38-Jährigen, der sich in der Wohnung befand, sei nicht möglich gewesen. Daraufhin stürmten die Beamten das Gebäude und nahmen den Mann fest. Bei dem Zugriff wurde laut Polizei niemand verletzt.
Der 38-Jährige soll sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben und wurde auf richterliche Anordnung in eine Spezialklinik gebracht.
‼️Polizeieinsatz in #RotamSee ‼️Gegen 10:45 Uhr wurden Schüsse in Rot am See gemeldet. Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort. Nach derzeitigem Kenntnisstand hat sich ein Tatverdächtiger in einer Wohnung verschanzt.Weitere Informationen folgen. pic.twitter.com/dPoxOlcN4R— Polizei Aalen (@PolizeiAalen) January 25, 2020
Ob sich weitere Personen in der Wohnung befanden, konnte die Polizei vor Ort noch nicht sagen. Laut Robert Kreidler, Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen, stehe der Vorfall nicht im Zusammenhang mit dem sechsfachen Mord am Freitag.
Klar sei allerdings, dass der gesamte Ort aufgrund des Familiendramas ebenso sensibilisiert sei, wie die Einsatzkräfte. Die Straße in einem Wohngebiet in Rot am See, in der sich das Wohnhaus befindet, wurde bis zum Nachmittag von der Polizei abgesperrt. Mehrere Streifenwagen und Polizisten sicherten die Zugänge zu der Straße.
Am Freitag soll ein 26-jähriger Mann in Rot am See sechs Menschen erschossen haben, darunter seine Eltern. Zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Das Motiv bleibt weiter im Dunkeln. Weitere Einzelheiten zu dem Drama wollen Polizei und Staatsanwaltschaft Ellwangen noch am Samstag mitteilen.