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Generalversammlung

Ellwangen zeigt Flagge für die Menschenrechte

Ellwangen / Lesedauer: 3 min

Oberbürgermeister Karl Hilsenbek und Amnesty International hissen drei Fahnen am Rathaus
Veröffentlicht:10.12.2018, 12:50

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Vor 70 Jahren, am 10. Dezember 1948, haben die Vereinten Nationen bei ihrer Generalversammlung in Paris die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Aus diesem Anlass haben Oberbürgermeister Karl Hilsenbek namens der Stadt sowie Wolfgang Lohner, Dieter Milz und Amelie Fischer von der Ellwanger Ortsgruppe der weltweiten Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) am Montagvormittag vor dem Rathaus drei Fahnen gehisst. Mit dabei waren Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe des Peutinger-Gymnasiums.

Mit dieser Aktion soll auf die weltweite, universelle Gültigkeit und Bedeutung dieser Resolution hingewiesen werden. Die Flaggen tragen den Text der Artikel 1, 4 und 14 der Erklärung der Menschenrechte. In Artikel 1 heißt es: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“ Artikel 4 besagt: „Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden: Sklaverei und Sklavenhandel in allen Formen sind verboten.“ Und in Artikel 14 ist das Recht auf Asyl beschrieben: „Jeder Mensch hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgungen Asyl zu suchen und zu genießen. Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung, die tatsächlich aufgrund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder aufgrund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen.“

Oberbürgermeister Karl Hilsenbek war es angesichts der versammelten Schülerinnen und Schüler wichtig, auf Artikel 26 derErklärung der Menschenrechte hinzuweisen, nämlich auf das Recht auf Bildung. Das sei für andere vielleicht ein Recht, das man einklagen müsste, meinte der OB mit Blick auf die Lage in vielen anderen Ländern dieser Welt, die sich von Menschenrechten distanzierten. „Wir haben es im Grundgesetz verankert“, sagte Hilsenbek, und: „Wir leben auch die Menschenrechte.“ In diesem Zusammenhang ging der OB auf die Situation der Flüchtlinge ein und erinnerte an den UN-Migrationspakt, der am Montag in Marrakesch unterzeichnet wurde.

Der Sprecher der Ellwanger ai-Ortsgruppe, Wolfgang Lohner , dankte dem Oberbürgermeister dafür, dass die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes Flagge für die Menschenrechte zeige. Den Artikel 14 der Erklärung der Menschenrechte, das Recht auf Asyl, habe man vor dem Hintergrund der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) ausgewählt, so Lohner. In vielen Bereichen der Welt, wie beispielsweise in Nigeria, würden Menschen in Abhängigkeit gehalten, sagte Dieter Milz zum Verbot von Sklaverei und Sklavenhandel. Karin Böhme vom Aktionsbündnis Mahnwache sprach die Verleihung des Friedensnobelpreises am Montag an Denis Mukwege und an die irakische Jesidin und Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad an.