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Einblicke in einen herausfordernden Beruf

Ellwangen / Lesedauer: 3 min

Tag der Kirchengemeinderäte des Katholischen Dekanats Ostalb in Ellwangen
Veröffentlicht:13.11.2017, 18:28

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Die Begeisterung für ihren Beruf hat man den Schülerinnen des Instituts Sankt Loreto in Ellwangen richtig angemerkt. Dort absolvieren sie momentan ihre Ausbildung zur Erzieherin. Beim Tag der Kirchengemeinderäte hatten die jungen Frauen die Gelegenheit, die Phasen der Ausbildung und ihre interessanten Inhalte den ehrenamtlichen kirchlichen Mitarbeitern vorzustellen.

„Es ist ein herausfordernder Beruf, der von außen ganz normal aussieht“. So fasst es Bernhard Schoch , Lehrer am Ellwanger Institut Sankt Loreto, vor rund 60 Kirchengemeinderäten zusammen. Die Herausforderungen liegen im hohen Anspruch an die Erzieherinnen, der vom Wickeln eines Babys in der Kindertagesstätte, über die frühkindliche Prägung im Vorschulalter, bis hin zu den Bedürfnissen junger Erwachsener reicht. „Wir werden ausgebildet für Kinder und Jugendliche von Null bis 18 Jahren“, berichten einige Schülerinnen, die momentan in der Ausbildung stecken.

Derzeit 1000 Schülerinnen und Schüler in einer Ausbildung

Die Kirchengemeinderäte des Katholischen Dekanats Ostalb haben sich also an eher ungewöhnlicher Stätte eingefunden. Das Institut für Sozialberufe, Sankt Loreto, ist mittlerweile an vier Standorten vertreten. In Ellwangen, Aalen, Schwäbisch Gmünd und Ludwigsburg befinden sich momentan rund 1000 Schülerinnen und Schüler in einer Ausbildung.

Als Auftakt des Abends hält der stellvertretende Dekan, Pater Jens Bartsch, den geistlichen Impuls. Hier gibt Dekanatsreferent Martin Keßler in seiner Ansprache den Anwesenden mit: „Euer Glaube und eure Bereitschaft etwas zu tun, bringt Veränderung und Heil“. Zwei Neubesetzungen in Leitungsfunktionen und die Trägerschaft der katholischen Kirche hat die Dekanatsreferenten Tobias Kriegisch und Martin Keßler dazu bewogen, in den jeweiligen Einrichtungen den Tag der Kirchengemeinderäte abzuhalten. Uwe Beck ist seit Juni Institutsleiter, Angelika Keßler, bisher Gemeindereferentin in der Seelsorgeeinheit Aalen, wurde Bereichsleiterin für die Standorte in Aalen und Ellwangen.

Angelika Keßler erläutert die drei Ebenen der religionssensiblen Pädagogik. „Wir arbeiten auf Ebene der Sinn- und Werteortientierung, jener der Gottesorientierung und auch einer der Christusorientierung“, führt sie aus. Zudem gebe es drei Säulen der Ausbildung: Religionsunterricht, Spiritualität und Religionspädagogik stützten sich auf das christliche Leitbild, so die Bereichsleiterin. Dabei berichtet sie, dass auch andere Konfessionen und Religionen im Institut ihre Ausbildung absolvieren. Das christliche Leitbild sei nicht verpflichtend: „Aber es machen immer alle mit“.

Nur wenige wollen den Beruf Erzieherin lernen

Die beiden Institutslehrer Uli Koch und Bernhard Schoch zeigen die verschiedenen Unterrichtsformen auf. Klassischer Frontalunterricht finde nur noch selten statt. Die Kirchengemeinderäte bekamen einen guten Eindruck davon, wie vielfältig und umfassend die Ausbildungsinhalte sind. „Diese befähigen unsere Absolventen später eben, auf 20 Kinder gleichzeitig aufzupassen und dennoch noch gute Erziehungsinhalte zu vermitteln“, so die beiden Lehrer. Bedauerlich finden Koch und Schoch die Tatsache, dass es zu wenig junge Menschen gebe, die diesen Beruf erlernen wollen. Für die vollschulische Ausbildung gebe es mittlerweile ein sogenanntes „Meister-Bafög“, das auch nicht zurückbezahlt werden müsse.

Besonders lebendig war die Vorstellung der praktischen Arbeit am Institut durch die Absolventinnen aus verschiedenen Ausbildungsjahren. Damit wurde der Einblick in diesen Beruf und seine christliche Prägung abgerundet.