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Bildungscampus

Ein Hauch von Cambridge für Ellwangen

Ellwangen / Lesedauer: 3 min

Bildungscampus und Landesgartenschau: Schön wär’s, wenn diese Schlagzeilen sich 2018 bewahrheiten würden
Veröffentlicht:29.12.2017, 16:47

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Alles Gute im neuen Jahr wünscht die Ipf- und Jagst-Zeitung der Stadt Ellwangen und ihren Bürgern. Was das Gute konkret sein könnte? Stellen wir uns doch einfach die Schlagzeilen für 2018 vor.

Wer würde dies nicht gerne lesen: „Bund und Land geben Millionen für Bildungscampus“ und „Ellwangen wird Hochschulstandort“, das wär’s. Seit die Bundeswehr aus der Reinhardt-Kaserne abgezogen ist, sucht die Stadt nach neuen Nutzungen für das Areal. Ein erster Schritt Richtung Bildungscampus ist zwar mit der Europäischen Ausbildungs- und Transferakademie getan. Aber dabei ist es bisher geblieben.

Dabei würden Studienplätze im Bereich Gesundheit gut zur Gesundheitsakademie des Landkreises passen, die in Ellwangen eingerichtet werden soll. Ein kleiner Campus könnte im historischen Kasernenbereich am Mühlberg entstehen, mit Fakultätsgebäuden und einem Wohnheim für Studenten. Das Areal wäre bevölkert von jungen Leuten und von Fahrrädern, ein Hauch von Cambridge würde durch Ellwangen wehen – man darf ja träumen.

Bahn frei für Blütenträume

Wenn es nach Oberbürgermeister Karl Hilsenbek geht, stehen nach dem Abzug der Soldaten sowohl Bund als auch Land der Stadt Ellwangen gegenüber in der Pflicht. Deshalb wären Millionenzuschüsse für die Konversion und die Zusage für eine Hochschuleinrichtung auf dem ehemaligen Kasernengelände doch eine frohe Kunde im neuen Jahr.

Im Sommer 2018 würde die Ipf- und Jagst-Zeitung gerne auch die folgende Schlagzeile drucken: „Hurra: Ellwangen erhält den Zuschlag für die Landesgartenschau 2026.“ Das hieße dann Bahn frei für Blütenträume an der Jagst, für einen Auenpark mit Stadtstrand, Naturspielplatz und Pferdewiese und, über die Schau hinaus, Bahn frei für einen Stadtumbau. Diese Träume sind keine Schäume, im Gegenteil, das Gartenschau-Projektteam hat eine kluge Machbarkeitsstudie in Stuttgart eingereicht mit Texten und Bildern, die jedem Betrachter die rosige Zukunft so deutlich vor Augen führen, als gäbe es sie schon. Da heißt es: Daumen drücken, dass Ellwangen den Zuschlag erhält. Schließlich soll die Schlagzeile von oben nicht irgendwann als Zeitungsente die Jagst hinunterschwimmen.

„Schluss mit dem Plastikwahn – Unverpackt-Laden eröffnet in Ellwangen“: Auch das wäre eine wunderbare Meldung im neuen Jahr. Dort gäbe es Obst und Gemüse, Nudeln und Reis und viele andere Dinge ganz ohne das voluminöse Drumherum, dessen Herstellung Erdöl verbraucht, das biologisch nicht abbaubar ist und das sich als Müll inzwischen zu einem der größten Umweltprobleme unseres Planeten entwickelt hat. Wo Supermärkte dem Verbraucher inzwischen kaum mehr die Wahl lassen, seinen Einkaufswagen mit anderem als knisternden, doppelt verpackten Salat-, Tomaten- oder Paprikapackungen zu füllen, setzt der Unverpackt-Laden auf lose Ware. Das gilt auch für Kaffee, Cornflakes oder Milch und sogar für Waschmittel, Seife oder Zahnpasta.

Eigene Beutel statt Plastik

Wenn sie in den neuen Unverpackt-Laden gehen, würden die Ellwanger also ihre eigenen Verpackungen von zuhause mitnehmen: leere Flaschen, Gläser, Stoffbeutel oder Tüten, fast wie früher. Wäre das nicht schön? Und ganz nebenbei hätte das Städtchen auch einen Leerstand weniger.

Ein Wunsch aus der Restetüte

Apropos Leerstand: Wäre folgende Schlagzeile nicht schon im letzten Jahr ein Traum gewesen? „Große Modemarke eröffnet im C&A-Gebäude“ – so oder so ähnlich hätte die Ipf- und Jagst-Zeitung gerne auch schon 2017 getitelt. Der gute Wunsch hat sich – noch – nicht erfüllt.

Aber schließlich ist Silvester dazu da, trübe Gedanken feucht-fröhlich zu vertreiben, böse Geister, die in leerstehenden Häusern umgehen, mit Böllern und Feuerwerk zu verjagen und natürlich zu orakeln, wie glücklich das neue Jahr wohl werden wird. In diesem Sinne: einen guten Rutsch.