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Vesperkirche

Die Ellwanger Vesperkirche hat begonnen

Ellwangen / Lesedauer: 3 min

Die Ellwanger Vesperkirche ist am Montag gestartet – Am ersten Tag kommen bereits 170 Gäste ins Jeningenheim
Veröffentlicht:05.11.2018, 16:20

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Champignongeschnetzeltes mit Reis und Salat hat es zum Auftakt der 17. ökumenischen Ellwanger Vesperkirche am Montag im Jeningenheim gegeben. Und das beziehungsweise ein vegetarisches Essen ließen sich rund 170 Personen schmecken. Noch bis Sonntag, 11. November, gibt es für zwei Euro täglich von 11.30 bis 13.30 Uhr ein warmes Mittagessen mit einem Glas Wasser oder Tee sowie mit Kaffee und Kuchen.

„Ich bin gespannt, was es heute gibt“, sagt eine ältere Frau zehn Minuten vor halb Zwölf auf dem Weg zum Jeningenheim zu ihren Begleitern. Am Eingang des katholischen Gemeindehauses weiß sie es, denn auf der Infowand steht „Champignongeschnetzeltes mit Reis und Salat“ und „Es gibt täglich vegetarisches Essen!“ Ausgesprochen einladend wirkt die herbstliche Dekoration im Vorraum des Jeningensaals: Drachen, Kürbisse, Sonnenblumen, Astern, Mais, Laub, Kastanien, Äpfel, Laterne und eine originelle Puppe sind dort liebevoll arrangiert. Für die Deko sind Angelika Mai und Annelore Schips zuständig.

Besucher mit Stammplatz

Volker Pudör von den „Orten des Zuhörens“ der Caritas Ostwürttemberg begrüßt am Infotisch die Gäste und gibt behinderten Menschen Hilfestellung. „Herzlich willkommen, schön, dass Sie da sind“, hört man vom evangelischen Pfarrer Martin Schuster . Eine gute halbe Stunde vor Beginn der Vesperkirche ist bereits Hildegard Dritschler da. Die Rentnerin legt seit Jahren Wert auf ihren Stammplatz und verbringt die Zeit bis zum Mittagessen mit Kreuzworträtseln und Schwätzchen. Dann holt sie sich ihre Essens- und ihre Kuchenmarke an der Kasse. Dort sitzen wie immer zu Beginn der Vesperkirche der städtische Integrationsbeauftragte Jürgen Schäfer und der Ausländerbeauftragte Thomas Steidle. Das Essen kommt aus der Küche der Anna-Schwestern.

„Es tröpfelt bis jetzt“, meint Hans Rieger kurz vor Mittag. Der 80-jährige ehemalige SPD-Stadtrat ist einer der vielen ehrenamtlichen Bedienungen an diesem Tag. Die Helferinnen und Helfer vom Serviceteam haben mit den Leuten vom Fernsehen zu kämpfen, die fleißig Aufnahmen machen und immer irgendwo im Weg stehen. „Guter Gott, bevor wir essen und trinken, will ich Mensch sein und innehalten“, betet Pfarrer Martin Schuster das Tischgebet, nimmt dann seine Gitarre und singt mit den Vesperkirchenbesuchern vom ausgeteilten Liedblatt „Da berühren sich Himmel und Erde“.

Und in der Tat berühren sich in der Vesperkirche Himmel und Erde. Bei Tisch spricht man mit seinen Sitznachbarn über Gott und die Welt. Der Gesprächsstoff ist so vielfältig wie die Besucher und reicht vom täglichen Rosenkranzgebet über die unrühmliche Epoche der Hexenverfolgung in Ellwangen und die schlimme Zeit des Nationalsozialismus bis hin zu aktueller Politik, Fußball, Besenausfahrten und dem Pfälzer Saumagen als Spezialität aus der Pfalz. Auch mit Pfarrvikar Alwin Miller und Diakon Siegfried Herrmann kommen Arm und Reich, Alt und Jung, Einsame, Rentner und Alleinerziehende mit Kindern ins Gespräch.

„Ordentlich angelaufen“

Angelika Mai, Angelika McVeigh-Grupp, Ute Krombholz und Gertrud Nord vom Leitungsteam sind mit dem ersten Tag der Vesperkirche sehr zufrieden und loben das eingespielte Team von über 20 Ehrenamtlichen am Montag. „Für den ersten Tag ganz ordentlich angelaufen“, freut sich Angelika McVeigh-Grupp. Und Ute Krombholz, neu im Leitungsteam, meint, es habe ganz gut geklappt. „Unser schwäbisches Essen ist immer ein Muss und wird gut angenommen“, verweist Angelika Mai auf Linsen und Spätzle sowie auf Maultaschen, die es in den nächsten Tagen gibt. Der Kuchen ist übrigens komplett aufgegessen worden, Kuchenspenden sind deshalb erwünscht.