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Den Schafstall gibt’s nicht mehr

Ellwangen / Lesedauer: 3 min

Der technisch aufgerüstete Kulturtempel im Schloss Ellwangen heißt künftig „Große Stallungen“
Veröffentlicht:07.08.2013, 15:10

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Man sieht es zwar nicht, aber es hat sich was getan: Der ehemalige Schafstall im Schloss ob Ellwangen wurde aufgerüstet. Und das mit einem doch erheblichen Kostenaufwand. Rund 160 000 Euro hat die Stadt in die Hand genommen, um das Gebäude auf Vordermann zu bringen. Es soll künftig verstärkt für Kulturveranstaltungen genutzt werden. Allerdings nur in den Sommermonaten. Darüber hat am Dienstagvormittag Ellwangens Verwaltungsspitze bei einem Vorort-Termin informiert.

In diesem Zuge ließ Oberbürgermeister Karl Hilsenbek die anwesenden Pressevertreter dann auch gleich wissen, dass der Schafstall ab sofort nicht mehr Schafstall heißen wird, sondern – weil's wohl nobler klingt – „Große Stallungen“.

Teuere Elektrik

Doch der neue Name ist nicht die einzige große Veränderung. Vor allem technisch wurde in den „Großen Stallungen“ kräftig aufgerüstet. So machte Bauamtsleiter Siegfried Leidenberger darauf aufmerksam, dass das 1703 errichtete Gebäude jetzt mit einem Elektro-Hausanschluss samt neuer Hauptverteilung im Waaghaus ausgestattet worden sei. Dazu musste eigens eine Leitung zur Trafostation der ODR, die sich hinter der ehemaligen Jugendherberge befindet, verlegt werden.

Mit der Erneuerung der Elektrik sei dann auch gleichzeitig die Sicherheitsbeleuchtung des Gebäudes den aktuell geltenden Standards angepasst worden. Außerdem habe man die Fluchtwege nicht nur gekennzeichnet, sondern auch deutlich verbessert. Dazu wurden die drei großen Stalltore erneuert und mit sogenannten Panikbeschlägen ausgestattet. Eine kleine, aber unerlässliche Maßnahme, sollen in den „Großen Stallungen“ – in denen unbestuhlt bis zu 900 Menschen Platz finden und damit mehr als in der Ellwanger Stadthalle – künftig doch regelmäßig große Events stattfinden.

Wie Kulturamtsleiter Dr. Anselm Grupp in diesem Kontext erläuterte, sei das Gebäude zwar auch schon in der Vergangenheit ein durchaus beliebter Veranstaltungsort gewesen. Nur musste da, aufgrund der rudimentären Ausstattung der Räumlichkeiten, immer mit Sonder- und Ausnahmeregelungen hantiert werden. Das gehöre seit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten im Juni dieses Jahres der Vergangenheit an. Künftig würden sich die „Großen Stallungen“ für Konzerte und Theateraufführungen als Austragungsort geradezu empfehlen.

Anmietung möglich

Darüber hinaus könnten aber auch große Organisationen und Firmen das Gebäude als exklusive und geräumige Location anmieten. 350 Euro kostet der Spaß plus Nebenkosten, die allerdings nicht zu unterschätzen seien, wie Grupp betonte. „Hier oben soll künftig schon vieles stattfinden, aber wir wollen nicht jedes Wochenende Remmidemmi haben.“ Aus diesem Grund werde die Halle auch nicht für private Feiern, wie Hochzeiten oder Jubiläen, zur Verfügung gestellt. Sowohl Grupp als auch Leidenberger und OB Hilsenbek unterstrichen in diesem Zusammenhang außerdem, dass die „Großen Stallungen“ ohnehin nur für eine Nutzung im Sommer hergerichtet worden seien. Im Winter scheide das Gebäude als Veranstaltungsort aus, weil es nach wie vor ohne eine Heizung auskommen muss.

Beim Land, dem das Schloss und damit auch die „Großen Stallungen“ gehören, zeigte man sich am Dienstag erwartungsgemäß hocherfreut und dankbar, über das finanzielle Engagement der Stadt. Wie Claus Schüßler, Leiter des Amtes Vermögen und Bau in Schwäbisch Gmünd, betonte, investiere aber auch das Land laufend in die historischen Schlossmauern. Bis 2014 sollen weitere zwei Millionen Euro fließen. Etwa in die Sanierung des Torbogens, die gestern begonnen hat. Darüber hinaus sollen auch die Außenanlagen und die WC-Anlagen erneuert werden. Wann genau das über die Bühne gehen wird, vermochte Schüßler noch nicht zu sagen: „Aber mittelfristig wird auch in diesen Bereichen etwas passieren, das steht fest.“