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Das ist eine Bewerbung

Ellwangen / Lesedauer: 3 min

Gehandicapt, aber hochmotiviert: Elisabeth Vaas möchte wieder in der Altenpflege arbeiten
Veröffentlicht:30.05.2014, 14:16

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Elisabeth Vaas ist 30 Jahre alt, ausgebildete Altenpflegerin und hochmotiviert: Zu gerne würde die Ellwangerin wieder in ihrem erlernten Beruf arbeiten. Aber ihr größter Wunsch ist ihr bislang verwehrt geblieben. Der Grund: Elisbeth ist seit einem Autounfall vor neun Jahren stark gehandicapt.

Auf einmal war alles anders

Damals, am 31. Dezember 2006, änderte sich das Leben von Elisabeth Vaas auf einen Schlag. Auf dem Heimweg vom Kino verunglückte sie, damals 22 Jahre alt, mit ihrem Auto auf eisglatter Straße und zog sich schwerste Kopfverletzungen zu. Mit einem Schädelhirntrauma lag sie Monate lang im Koma. Als sie aufwachte, war nichts mehr so wie es mal war. Die einst aktive, junge Frau, die früher gerne geritten ist, konnte kaum noch sprechen, war halbseitig gelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen. „Uns war von Beginn an klar, das von dem Unfall etwas nachbleiben wird. Aber wir haben natürlich gehofft, dass durch die Behandlung und die Rehamaßnahmen vieles wieder zurück kommen wird“, erzählt Mutter Annemarie Ilg . „Ich kann mich noch gut an Elisabeths ersten Händedruck erinnern. Das war ein so tolles Gefühl. Damals glaubten wir, dass es ihr schnell besser gehen wird.“ Doch das sollte sich als ein Irrglaube erweisen.

Stattdessen folgten für die Tochter Jahre in der Reha. Noch heute kümmern sich Krankengymnasten, Logo- und Ergopäden um die 30-Jährige, die nach wie vor in der Sprache und in ihrer Bewegung eingeschränkt ist. Nur langsam macht sie Fortschritte. Aber das ficht Elisabeth Vaas nicht an. Seit 2012 ist sie in der Werkstatt Lindenhof beschäftigt, packt dort Batterien ein. 100 Euro bekommt sie dafür im Monat. Abzüglich der Kosten für die Verpflegung bleiben ihr unter dem Strich 60 Euro. Die Taschengeldbezahlung ist für die 30-Jährige durchaus ok. Sie weiß um ihre Einschränkung. Was ihr indes nicht gefällt: die Arbeit am Fließband. Sie will unbedingt wieder mit Menschen arbeiten. Zurück in den alten Beruf, den sie im Schönbornhaus von der Pike auf erlernt hat, lautet ihr großes Ziel.

„Kein Bedarf"

Ihre Bewerbungen nach dem Unfall blieben bislang allerdings allesamt erfolglos. Man habe für sie kein Bedarf, wurde ihr knapp mitgeteilt. Nur zu einem einwöchigen Praktikum hat es bislang gereicht.

„Ich weiß, dass ich nicht mehr als volle Kraft in der Altenpflege arbeiten kann. Aber ich kann zur Hand gehen. Und ich kann mich um die Dinge kümmern, für die in der Altenpflege heute oft keine Zeit bleiben“, sagt Elisabeth Vaas und strengt sich dabei ungeheuer an, die Sätze so gut es geht herauszubringen. Sie wolle sich um die alten Menschen kümmern, ihnen Zeit und Zuwendung geben. Auch den einen oder anderen Handgriff könne sie abnehmen. Beim Waschen oder Füttern könnte sie helfen.

Gleichzeitig hofft sie, auf diese Weise auch was für sie zu tun. Sie will ihre Sprachfähigkeiten trainieren. Und das gehe nun einmal besser im Kontakt mit anderen Menschen als am Fließband.

Pflegeeinrichtungen, die Elisabeth Vaas eine berufliche Chance geben möchte, können in Kontakt mit Annemarie Ilg treten, Telefon 07964 /401.