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Mordstheater

Theatergruppe Schrezheim liefert „Ein Mordstheater“

Ellwangen-Schrezheim / Lesedauer: 3 min

Die Kriminalkomödie ist spannend bis zum Schluss – Fritz Widmann spielt die Hauptrolle
Veröffentlicht:09.01.2018, 17:50

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Mit der ebenso spannenden wie witzigen und doppelbödigen Kriminalkomödie „Ein Mordstheater“ des englischen Autors Simon Brett hat die Theatergruppe des Gesangvereins Eintracht Schrezheim bei zwei Aufführungen in der Sankt-Georg-Halle brilliert. Bei der ausverkauften Premiere lachte manch einer Tränen.

Von Intrigen, verschmähter Liebe und persönlichen Abgründen handelt die Komödie. Im Mittelpunkt stehen vordergründig eine feine Lady, ihre Tochter, eine ängstliche Haushälterin, ein furchtloser Major mit Kriegsneurose, ein mysteriöser Sommergast, ein Tranchiermesser – und natürlich ein Mord. Die Kulisse ist die Bibliothek eines alten englischen Schlosses. Doch plötzlich erschallt eine Stimme aus dem Publikum und ruft: „Halt! Das war furchtbar, das war schrecklich.“

Als der Produzent und Regisseur Boris Smolensky danach zur Bühne eilt, merkt jeder im Saal, dass es sich um eine Theaterprobe des Stücks „Mord im Schloss“ handelt. Und bei dieser eher drittklassigen Tournee-Theater-Truppe will kurz vor der Premiere absolut gar nichts klappen. Es fließt zu wenig Blut, der Revolver streikt, die Kleiderschranktür geht immer wieder von allein auf, in der Karaffe fehlt der Sherry. Ein Fiasko ist zu befürchten.

Ein trauernder Witwer mit Geliebter

Kein Wunder, dass der polternde Regisseur fast aus dem Häuschen ist. Fritz Widmann geht in der Rolle des ambitionierten Schürzenjägers auf, der von einer Karriere in New York träumt. Als seine betrogene egozentrische Frau Renee (Katja Schiele) unvermittelt vergiftet und seine etwas einfältige Geliebte Ginette (Christina Kucher) als vermeintliche Mörderin verhaftet wird, hat der skrupellose Geizhals Boris zwei Frauen auf einen Schlag los, muss gleichzeitig aber zwei Schauspielerinnen mit anderen Ensemblemitgliedern ersetzen, was gar nicht so einfach ist. Da wird auch die hilflos überforderte, schauspielerisch untalentierte Inspizientin Patricia (Daniela Kucher) ins Kostüm gesteckt.

Geht Boris, der ganz und gar nicht den trauernden Witwer spielt, etwa über Leichen? Schauspielerin Sophie (Elena Kucher) und ihr in Ginette verliebter Kollege Tim (Joachim Vaas) jedenfalls wollen einfach nicht glauben, dass Ginette die Mörderin ist, und haben andere Verdächtige im Visier. Da ist beispielsweise die mit einer dunklen Vergangenheit behaftete, angebliche Profifilmschauspielerin Christa (Silke Schröder-Klein) mit Moral- und Gesundheitsapostel-Attitüde. Die verstorbene Renée kannte dieses Geheimnis. Und da ist der heimliche Trinker Harrison (Bernd Klein), der auf und unter der Bühne zahlreiche Verstecke für seine hochprozentigen Alkoholika hat.

Bei diesem in ein Theaterstück eingebauten Krimi in drei Akten führte Karin Fuchs Regie. Souffleuse war Birgit Rauer. Gabi Fuchs, Gisela Schiele, Johanna Rathgeb und Vera Maile waren für die Maske zuständig, Uli Eiselt für Licht und Ton, Die prächtigen Kostüme stammten großteils vom Naturtheater Heidenheim.

Eine weitere Aufführung der Kriminalkomödie ist am Freitag, 12. Januar, um 19.30 Uhr in der Sankt-Georg-Halle in Schrezheim.