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Arbeitswelt

Die Digitalisierung wachsam und kritisch begleiten

Ellwangen-Neunheim / Lesedauer: 2 min

Betriebsseelsorger Rolf Siedler informiert beim Dekanatsmännertag über Perspektiven der neuen Arbeitswelt
Veröffentlicht:27.02.2018, 20:04

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Die Digitalisierung der Arbeitswelt und die damit verbundenen Veränderungen des menschlichen Zusammenlebens hat Rolf Siedler, Betriebsseelsorger beim katholischen Dekanat Ostalb, beleuchtet. Sein Fazit: „Arbeit 4.0, Digitalisierung und automatisierte Arbeitsprozesse müssen gestaltet werden. Das Hirn sitzt immer noch vor dem PC und nicht umgekehrt.“

„Das, was wir Kirche nennen, und das, was wir Gesellschaft nennen, soll beim Dekanatsmännertag zusammenkommen“, begrüßte Pater Jens Bartsch, stellvertretender Dekan, die Besucher zu Beginn der Veranstaltung in der Schutzengelkapelle Neunheim. An den Gottesdienst schlossen sich der Vortrag von Rolf Siedler und ein Weißwurstessen bei Familie Wolpert an.

„Wie wir arbeiten werden und was dies für Arbeit und Zusammenleben bedeuten kann“ war das Thema des Vortrags des Betriebsseelsorgers. Wir seien schon mitten in der zunehmenden Automatisierung von Arbeitsprozessen und der Digitalisierung, so Siedler. Es gelte, damit gut umzugehen und kritisch zu bleiben, aber auch die Chancen sinnvoll zu nutzen. So werde es neue Wirtschaftszweige geben, die seither eher im Verborgenen geschlummert haben. Siedler nannte die neue „sharing-economy“. Oder: „Was auf der einen Seite an Arbeit eingespart wird, entsteht in einem anderen Arbeitsbereich.“

Nur noch eine Kernbelegschaft mit Experten

Aus der Tatsache, dass sich die Kollegialität innerhalb eines Betriebes stark verändern wird, machte er keinen Hehl. Die Entwicklung gehe dahin, dass es nur noch eine Kernbelegschaft mit „extremen Experten“ geben werde, die von Hoch-Dienstleistern, Unterstützern und Zulieferern flankiert werden. „Arbeitszeiten werden fluide, der Mensch ist der Technik ausgeliefert, die nur noch sehr schwer verstehbar ist“, erläuterte Siedler. Der erhebliche Zeitdruck und die Beschleunigung, die Flexibilität und Mobilität werde weiter zunehmen.

„Wir werden die Menschen rund um unseren Planeten schicken und nur das, was eine Maschine nicht erledigen kann, wird noch von Menschen gemacht“, sagte Siedler. Dennoch: Man könne diesen Schritt auch positiv nutzen, so das Resümee des Betriebsseelsorgers. Die Politik müsse dafür ihre Hausaufgaben machen, die Funktionen der Arbeit müssen im Blick bleiben mit ihrer materiellen, sozialen, personalen und gesellschaftlichen Funktion. „Bleiben Sie wachsam und kritisch“, schloss Siedler sein Referat.