StartseiteRegionalBodenseeTettnangHubert Mayer: „Es gibt keinen Plan B“

Überweisung

Hubert Mayer: „Es gibt keinen Plan B“

Tettnang / Lesedauer: 3 min

Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Tettnang gibt Tipps zum neuen SEPA-Verfahren
Veröffentlicht:19.12.2013, 19:45

Artikel teilen:

Überweisungen können ab 1. Februar von Firmen und Vereinen nicht mehr mit Kontonummer und Bankleitzahl getätigt werden. Zu diesem Stichtag stellen Geldinstitute auf das SEPA-Verfahren um. Privatkunden haben noch eine Schonfrist bis 2016. Ihre Transaktionen werden von Banken automatisch umgestellt. Alle anderen müssen sich aber ab dem kommenden Jahr mit der neuen Handhabung auseinandersetzen. Schon jetzt begegnen IBAN und BIC Bankkunden allerorten. SZ-Redakteur Kai Lohwasser hat sich mit Hubert Mayer, dem Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Tettnang, über das neue Verfahren unterhalten.

Herr Mayer, warum müssen Kunden auf SEPA umstellen? Bisher hat es mit Bankleitzahl und Kontonummer doch prima funktioniert.

Hubert Mayer: Zum SEPA-Raum gehören aktuell 33 europäische Länder. Das Ziel ist, den Zahlungsverkehr in allen beteiligten Staaten zu vereinfachen. Es gibt dann keinen Unterschied mehr zwischen Auslands- und Inlandszahlungen. SEPA macht Zahlungen ins europäische Ausland also genauso einfach wie innerhalb Deutschlands.

Kann man sich davor drücken?

Nein. Für Firmen und Vereine funktionieren die alten nationalen Kontonummern und Bankleitzahlen ab dem 1. Februar 2014 nicht mehr. Einzig Privatkunden haben bei Überweisungen eine Übergangsfrist bis zum 1. Februar 2016. Bis zu diesem Zeitpunkt gelten noch ihre alten Kontonummer und Bankleitzahl. Unser Online-Banking ist in der Lage, automatisch Kontonummer und Bankleitzahl in IBAN und BIC umzustellen. Die IBAN und der BIC befinden sich auf der Rückseite der Bankkarte, auf den Kontoauszügen und im Online-Banking.

Was müssen Privatkunden beachten?

Lastschriften funktionieren ab dem 1. Februar 2014 nur noch mit IBAN und BIC. Krankenkassen, Energieversorger, Finanzämter schreiben im Moment ihre Kunden an und informieren über die SEPA-Umstellung. Sind alle Daten in Ordnung, müssen die Kunden nicht aktiv werden. Daueraufträge stellt die Bank automatisch um.

Und wie ist es mit Vereinen? Was müssen sie berücksichtigen?

Die meisten Vereine ziehen heute die Mitgliedsbeiträge per Lastschriftverfahren ein. Wenn die Schatzmeister der Vereine die Mitgliedsbeiträge nach dem 1. Februar 2014 wieder einziehen wollen, muss vorher die Umstellung auf das neue SEPA-Verfahren abgeschlossen sein. Denn wir als Bank dürfen dann Lastschriften nur noch im SEPA-Format annehmen. Da gibt es keine Ausnahme, also keinen Plan B.

Was muss der Schatzmeister eines Vereins jetzt tun?

Der Verein muss die Gläubiger-Identifikationsnummer auf der Homepage der Deutschen Bundesbank beantragen: www.glaeubiger- id.bundesbank.de .

Jeder Verein muss prüfen: Besteht eine SEPA-Vereinbarung mit meiner Bank? Ist die Vereinssoftware und die Online-Anbindung SEPA-fähig? Sind die Schreiben an die Vereinsmitglieder verschickt? Musterschreiben für Vereine an ihre Mitglieder stellen wir auf der Homepage www.volksbank- tettnang.de/sepa bereit.

Kann dem Verein ein Schaden entstehen?

Viele Vereine ziehen die Mitgliedsbeiträge ein. Das Geld ist schon für die ersten Aktivitäten eingeplant, oder Rechnungen sind zu bezahlen. Wer nicht rechtzeitig umgestellt hat, muss mit Verzögerungen rechnen.

Übrigens: Die Volksbank Tettnang hat einen Berater für Zahlungsverkehr . Er unterstützt die Vereine und Firmen bei der Umstellung. Und er hält eine Checkliste bereit, in der die Vorgehensweise Schritt für Schritt erklärt wird. Für Vereine, Gewerbetreibende und Interessierte bietet die Bank am Dienstag, 14. Januar, eine Info-Veranstaltung zu SEPA. Sie beginnt um 19 Uhr.