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Landesverkehrsministerium

Aufhausen: Stuber erzürnt über B-29-Pläne

Bopfingen / Lesedauer: 3 min

Ortsvorsteher kritisiert Prioritätenliste des Verkehrsministeriums – „Belogen“ worden
Veröffentlicht:23.03.2018, 15:55

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Scharfe Kritik an der Entscheidung des Landesverkehrsministeriums die große Umgehung „B 29 neu“ erst nach 2025 zu planen übt Aufhausens Ortsvorsteher Helmut Stuber. Aufhausen könne sich dem „allgemeinen Freudentaumel, angefangen von Landrat Klaus Pavel“ nicht anschließen. Die Aufhausener fühlten sich „belogen, betrogen, missbraucht“, und „im Stich gelassen“, so Stuber.

In einer Pressemitteilung des Ortsvorsteher heißt es: „Aufhausen mit einem täglichen Durchfahrtsverkehr deutlich über dem von Trochtelfingen und Pflaumloch weiß um die damit verbundenen lebens- und gesundheitsbeeinträchtigenden Belastungen. Insofern können wir die Freude derjenigen Ortschaften, die mit der Prioritätenliste eine realistische und vor allem zeitnahe Entlastung erwarten können, nachvollziehen und neiden diesen Ortschaften diese Hoffnung in keinster Weise.“

„Aufhausen, so Stuber weiter, „fühlt sich um diese Hoffnung betrogen“, auch das Kommunalpolitiker und Bürger sich in den Prozess eingebracht hätten: „Man war realistisch, dass der Bau der Trasse womöglich in zwei Abschnitten realisiert werden wird, die Planung aber zwingend an einem Stück zu erfolgen hat. Welcher Häuslesbauer plant denn nur den Keller und das Erdgeschoß und die Planung des Dachs verschiebt er viele Jahre nach hinten. Und vielleicht dann auch gar nicht.“

Der Bund als Straßenbaulastträger befürworte die komplette Trasse durch die Aufnahme in den vordringlichen Bedarf. Bisher sei von Annahmen wie „die Trasse wird in einem Linienfindungsverfahren festgelegt“ oder „einzelne Ortsumfahrungen ergeben keinen Sinn“ ausgegangen worden. Ohne die Durchgängigkeit der Trasse „B29 neu – Röttinger Höhe bis Nördlingen“ wäre eine Aufnahme in den aktuellen Bundesverkehrswegeplan aussichtlos gewesen, führt Stuber an: „Dafür brauchte man Aufhausen – und lässt dieses nun fallen.“

Stuber fordert unter anderem Landrat Klaus Pavel dazu auf, den Bürgern das aktuelle Vorgehen zu erläutern. Der Grünen-Bundestagsabgeordneten, welche die große Umfahrung aber als „ökonomisch und ökologisch unsinnig“ bezeichnet hat (wir berichteten), wirft Stuber „ideologisch geprägte Ignoranz“ vor.

Der Ausbau der westlichen A7 sowie der Bundesstraßenausbau in Bayern führe zu einer stärkeren Belastung für Aufhausen. Stuber schreibt: „Wenn am Ende des nicht sehr fernen Tages auf der dann gut ausgebauten West-Ost-Tangente zwischen Stuttgart und München Aufhausen und Bopfingen die einzigen beiden Ortschaften ohne Ortsumfahrung sind dann stellt sich schon die Frage, ob deren Bürger nicht zugunsten anderer stärker deutlich belastet werden.“

Die Prioritätenliste des Verkehrsministers bedeute eine „Verschiebung der Planung für den westlichen Teil der B 29-neu-Trasse auf den Sankt-Nimmerleins-Tag“. Der Ortsvorsteher fügt hinzu: „Da wir uns aber auf der anderen Seite solidarisch mit den anderen Ortschaften, vor allem von Trochtelfingen und Pflaumloch zeigen und den Beginn einer Planung nicht verzögern wollen, fordern wir den Landrat auf, mit den Bürgerinnen und Bürgern von Aufhausen rasch anderweitige Möglichkeiten der Entlastung bis hin zu Kompensationsmaßnahmen zu erörtern.“