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Sanierung des Gasthofs Adler kostet mehr als gedacht

Adelmannsfelden / Lesedauer: 3 min

Für den Umbau ihrer neuen Flüchtlingsunterkunft und Gastronomie muss Adelmannsfelden viel Geld investieren – Gemeinderäte verärgert
Veröffentlicht:18.07.2017, 15:03

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Die Umbaumaßnahmen im Gasthof Adler hinken ein wenig dem Zeitplan hinterher. Statt im Oktober hofft man nun im November fertig zu sein. Grund sind zusätzliche Elektroinstallationsarbeiten und Probleme bei den Wasserleitungen.

Bei einem Ortstermin hat sich der Gemeinderat Adelmannsfelden ein Bild von den Umbaumaßnahmen im ehemaligen Gasthof gemacht. Im Frühjahr hat die Gemeindeverwaltung das Gebäude für 150 000 Euro gekauft. Weitere 100 000 Euro hat sie im laufenden Haushalt für die notwendigen Innen- und Außensanierungen eingestellt. Im April musste die Verwaltung diesen Haushaltsansatz aber bereits um weitere 66 000 Euro nach oben korrigieren. Der Grund waren unvorhergesehene Baumängel, die im Laufe der Sanierung zutage getreten sind. Im künftigen Gastronomiebereich im Erdgeschoss musste die feuchte Außenwand im Gastraum trocken gelegt werden. Außerdem bekommt diese einen speziellen Mineralputz, der ein weiteres Schimmeln der Wände verhindern soll. Ebenso musste einiges in die sanitären Einrichtungen investiert werden. Seit Neuestem ist auch bekannt, dass die Wasserleitungen in einigen Bereichen komplett ausgestauscht werden müssen und die Elektroinstallationen nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen.

„Zweiadrige Stromleitungen sind im Gebäude nicht mehr erlaubt. Außerdem sind einige Leitungen entlang von Holzbalken verlegt worden und porös, was aus Gründen des Brandschutzes gar nicht geht“, meinte Architekt Wolfram Weiler . Genau diese neuen Erkenntnisse in puncto Sanierungsbedarf kosten die Gemeinde weitere 20 000 Euro.

Einige Gemeinderäte zeigten sich über diesen Umstand wenig begeistert. Dabei ging es nicht um die Ausführung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen, sondern um die Informationspolitik vonseiten des Rathauses. Die Gemeinderäte Jürgen Wemmer und Werner Kiesel zum Beispiel warfen Bürgermeister Edwin Hahn vor, sie vor vollendete Tatsachen zu stellen. „Im Nachhinein bereits vergebenen Handwerkerarbeiten unsere Zustimmung geben zu müssen, ohne im Vorfeld die Möglichkeit zu bekommen, uns ein vernünftiges Bild von der Situation zu machen, finde ich nicht in Ordnung“, sagten Wemmer und Kiesel. Bürgermeister Hahn verwies auf die Notwendigkeit der zusätzlicnen Baumaßnahmen und begründete die verspätete Information damit, dass der Verwaltung dieser Umstand auch erst wenige Tage davor bekannt war und schnell gehandelt werden musste, um den Bauzeitenplan nicht unnötig weiter in die Länge zu ziehen. Schon jetzt liege man bei der Fertigstellung des Gebäudes ein wenig im Verzug. Geplant war die Fertigstellung im Oktober, jetzt hofft die Verwaltung wenigstens im November fertig zu werden. „Man darf aber bei diesem Vorhaben nie Nie sagen“, meinte Hahn vorsichtig.

Bei der Sanierung der künftigen Flüchtlingsunterkünfte, die im gleichen Gebäude sind, zeigt sich Architekt Weiler sehr zufrieden. „Hier machen wir, nach anfänglichen umfangreichen Umbaumaßnahmen, jetzt große Fortschritte“, sagte Weiler. Künftig können im Wohnbereich der ehemaligen Gaststätte bis zu drei Flüchtlinge wohnen. Der Gemeinderat stimmte dem Nachtragsbeschluss in Sachen Sanierung der Gaststätte Adler mehrheitlich zu.