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Firmenstruktur

Betec hat Insolvenz überstanden

Adelmannsfelden / Lesedauer: 3 min

Sachs hat in Eigenverwaltung den Adelmannsfelder Rohrumformspezialisten saniert
Veröffentlicht:03.12.2013, 16:15

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Die Firma Betec bleibt der Gemeinde Adelmannsfelden erhalten. Allerdings mit neuem Namen und einer etwas veränderten Firmenstruktur. Künftig ist Professor Hans-Ulrich Sachs der geschäftsführende Gesellschafter der neu gegründeten Betec Umformtechnik GmbH, und die Sparte Maschinenbau wurde verkleinert.

Die ehemalige Betec GmbH hatte vor wenigen Monaten Insolvenz angemeldet. Am 5. September wurde das vorläufige Verfahren in Eigenverwaltung eröffnet. In diesem war Sachs gemeinsam mit dem Sachwalter Marcus Winkler von der Stuttgarter Kanzlei BBL für die Sanierung des in Schieflage geratenen Unternehmens verantwortlich (wir berichteten). „Unser Ziel war es, Betec noch in diesem Jahr aus der Insolvenz herauszuholen, und das ist uns gelungen.“ Sachs freut sich darüber, dass der „ambitionierte Zeitplan“ eingehalten werden konnte.

Dass dies in so kurzer Zeit gelungen ist, sei vor allem der „hervorragenden Zusammenarbeit“ mit dem Sachwalter, dem Amtsgericht , den Anwälten und dem Betec-Management zu verdanken, aber auch dem Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG). Dieses ermöglichte es Sachs und Winkler, Betec eigenverantwortlich umzustrukturieren, um den Verbleib der Firma zu sichern. Dies geschah Sachs zufolge durch eine sogenannte übertragende Sanierung. Das heißt, der Sachwalter sowie das Betec-Management haben die alte Betec GmbH verkauft, und zwar an die von Sachs neu gegründete Betec Umformtechnik GmbH.

Den Kaufvertrag hierzu unterschrieb der Geschäftsführende Gesellschafter bereits vergangenen Freitag, nachdem der Gläubigerausschuss dem Sanierungskonzept zugestimmt hat. Sachs habe mit seinem Privatvermögen in dieses neu gegründete Unternehmen „richtig investiert“, zur Kaufsumme wollte er sich hingegen nicht äußern. Nun sei es das Ziel, künftig schwarze Zahlen zu schreiben. Für 2013 rechnet er mit einem Umsatz von fünf Millionen Euro, das Jahr davor waren es 6,5 Millionen Euro.

Die Sparte Rohrtechnik sei für das kommende Jahr bereits nahezu ausgelastet, der Bereich Musterbau/Prototypenbau sei vom Tagesgeschäft abhängig. Und der Bereich Maschinenbau, der in diesem Jahr für die Insolvenz verantwortlich war, ist stark reduziert worden, wird nun aber auf einer neuen Grundlage weitergeführt: Künftig spezialisiert sich die Firma nur noch auf die Montage, den Vertrieb und Service, die Fertigung von Bauteilen in Adelmannsfelden ist Sachs zufolge bereits eingestellt. Auch hier liegen der Firma laut Sachs bereits Aufträge vor.

48 Mitarbeiter sind geblieben

Bereits vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens mussten rund 20 Mitarbeiter entlassen werden, „in der Insolvenz aber fast niemand mehr“, so Sachs. Die verbliebenen 48 Mitarbeiter sind alle mit in die neue Firma übergegangen, und auch die Auszubildenden seien alle übernommen worden. Darüber hinaus freut es Sachs, dass auch sämtliche Kunden und Lieferanten erhalten bleiben. Unterstützung im operativen Geschäft hat er zudem von seinem Sohn Julian Sachs bekommen. Dieser ist seit August im Unternehmen tätig.

Bürgermeister Edwin Hahn freut sich ebenso wie Sachs über den glücklichen Ausgang der Betec-Insolvenz. „Es ist gut, dass der Verkauf betriebsintern stattgefunden hat und dass das Unternehmen umstrukturiert worden ist.“ Sachs habe ihm versichert, dass die Firma weitergeführt werden kann und nun wieder eine solide Basis aufweise.