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Wildblumensommer

Das Fazit: Jede Blüte zählt

Abtsgmünd / Lesedauer: 2 min

Abschluss des Abtsgmünder Wildblumensommers mit vielen Tipps fürs Nachmachen
Veröffentlicht:16.10.2018, 19:26

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Der Abtsgmünder Wildblumensommer ist in diesem Jahr von über 40 Sonderveranstaltungen begleitet worden. Beim Abschluss haben zahlreiche Besucher in Theorie und Praxis erfahren, wie man Wildblumenwiesen auch zuhause im eigenen Garten anlegen kann. Sie erhielten wertvolle Tipps und Tricks von Bauhofleiter Wolfgang Schrem und seinem Team sowie von Matthias Wucherer vom Netzwerk Blühende Landschaft des Vereines Mellifera. Fazit des Abends: Jede Blüte zählt.

Bürgermeister Armin Kiemel sagte, die große Resonanz zeige, dass ein Umdenken bei den Bürgern stattfinde und ein Bewusstsein dafür gewachsen sei, „dass Artenschutz uns alle angeht“. Mit dem Abtsgmünder Wildblumensommer habe die Gemeinde schon vor einigen Jahren eine Vorreiterrolle übernommen. Seit vier Jahren legt sie großflächig Wildblumenwiesen an, die Insekten und Vögeln Nahrung und Nistmöglichkeiten bieten. Gleichzeitig soll aber auch die Bevölkerung informiert und aktiviert werden. Daher gibt es neben Vorträgen, Führungen und Workshops auch Veranstaltungen mit Tipps und Tricks für die Praxis.

Samen und Boden machen es aus

Bauhofleiter Wolfgang Schrem und sein Team zeigten im Gewerbegebiet Dettenried, wie man Wildblumenwiesen richtig anlegt. Neben einem ausgemagerten Boden und einer gut vorbereiteten, gefrästen Fläche kommt es auch auf die Qualität der Samenmischung, das perfekte Mischverhältnis von 1:10 mit Sand oder Granulat, den besten Zeitpunkt und das richtige Vorgehen bei der Aussaat an. Auch die Pflege der Wiesen ist ausschlaggebend für den Erfolg. Viel muss zwar nicht getan werden, aber mit ein paar Tricks und Kniffen können deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden.

Der Biologe Matthias Wucherer vom Netzwerk Blühende Landschaft des Vereins Mellifera mahnte zu Geduld: „Die Natur ist kein Wunschkonzert. Wenn man sich eine Saatmischung mit 60 verschiedenen Arten kauft, kann es durchaus sein, dass nicht alle davon aufgehen. Es wachsen eben nur die Wildblumen, die für den jeweiligen Boden geeignet sind.“ Auch müsse man eine ordentliche Portion Geduld mitbringen. Wildblumen auch im eigenen Garten, selbst auf kleiner Fläche lohnten sich aber auf jeden Fall.

Nach dem praktischen Teil ging es in der Zehntscheuer mit einem Vortrag weiter, in dem Wucherer noch einmal detailliert das genaue Vorgehen anhand von Bildern und Diagrammen erklärte, Hintergründe erläuterte und zahlreiche Fragen beantwortete. Im Anschluss startete der Verkauf der gemeindeeigenen Wildblumenmischungen. Die zertifizierten Abtsgmünder Mischungen „Wilde Wiesen“ und „Wilde Blumen“ sind für je vier Euro erhältlich und können ab sofort auch bei der Gemeindekasse im Rathaus erworben werden. Nach dem sehr großen Erfolg im letzten Jahr hat die Gemeinde Abtsgmünd über 1000 Päckchen gepackt, die dazu beitragen sollen, dass 2019 in Abtsgmünd noch mehr Wildblumen blühen.