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Winfried Hermann sagt Bahnhalt Aalen West pauschal zu

Aalen / Lesedauer: 3 min

Grünen-Verkehrsminister besucht die Ostalb und diskutiert mit Ehrenamtlichen über Mobilitätskonzepte der Zukunft
Veröffentlicht:12.09.2017, 17:22

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Auf Einladung der Grünen-Bundestagskandidatin Margit Stumpp ist Verkehrsminister Winfried Hermann auf die Ostalb gekommen, um mit Ehrenamtlichen über Mobilitätskonzepte der Zukunft zu diskutieren. Tobias Lindner als Vorsitzender der Naturschutzgruppe begrüßte die Besucher im Naturschutzzentrum Vorderes Härtsfeld. Margit Stumpp ging auf die große Bedeutung ein, welche Grüne Mobilitätskonzepte für die Zukunft des Landes hätten. Drohende Fahrverbote für Kraftfahrzeuge, ein schleppender Ausbau der E-Mobilität, aber auch ein Schienennetz, welches im Wesentlichen noch aus dem vorvergangenen Jahrhundert stamme, sei ein vernichtendes Urteil für die letzten Bundesregierungen, die allesamt von der CDU geführt worden seien.

Minister Hermann wies darauf hin, dass es eine der großen Zukunftsaufgaben sei, Mobilität überall im Land zu ermöglichen und dabei sowohl die Klimaschutzziele von Paris einzuhalten als auch die Arbeitsplätze im Land zu erhalten. Dabei gebe es große Unterschiede. Während sich in Ballungsräumen die Autos selbst im Weg stünden, wären ländliche Räume vom öffentlichen Nahverkehr abgehängt. Die Dieseltechnologie stelle keine Lösung für die Klimakrise dar. Im industriellen Sektor würden die CO2 Werte seit längerem sinken, im Verkehrswesen stagnierten beziehungsweise stiegen sie sogar an. Daran sei erkennbar, in welchen Bereichen umgesteuert werden müsse.

Mobilitätswende muss kommen

Um die Energiewende zu leisten, müsse die Mobilitätswende kommen. Der Umstieg auf E-Autos sei nur dann sinnvoll, wenn diese ihren Energiebedarf aus regenerativen Energieträgern decken würden. Leider habe die derzeitige Bundesregierung den Ausbau der regenerativen Energien gedeckelt, was sich nun auf den Automobilsektor auswirke. Leider werde im Bundesverkehrsministerium immer noch eine Verkehrspolitik aus dem 19. Jahrhundert gemacht. So sei Beschlusslage, dass das Autobahnnetz in eine Autobahngesellschaft ausgegliedert werden soll. Dies könne wie die Bahn AG eine hundertprozentige Tochter des Staates sein, unterliege aber wirtschaftlichen Zwängen und nicht mehr der politischen Kontrolle. Entscheidungen würden nicht mehr vom Bundestag getroffen, sondern von Managern.

Die Diskussion mit den Ehrenamtlichen brachte sehr deutlich die Unzufriedenheit mit der vom Bund gesteuerten Verkehrspolitik zum Ausdruck. Engagierte vom AdFC machen sie sich ganz konkret Sorgen, dass die Stadt Aalen ihren Status als fahrradfreundliche Kommune verliere. Minister Hermann erklärte, dass der Ausbau der Radwege grundsätzlich Aufgabe der Kommune sei.

Haltepunkte, wo Bedarf ist

Auch Mitglieder der BI „B29 Nein, Danke“ stellten dem Minister einige Fragen. Dass durch die über tausend Lastwagen täglich eine Entlastung der Ortschaften Trochtelfingen und Pflaumloch notwendig sei, habe auch das Land erkannt und deshalb diese Umgehungen im Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Die große Lösung, wie sie jetzt im Plan stehe, kam allerdings nicht vom Land. Um jedoch zu einer schnellen Lösung für die betroffenen Ortschaften zu kommen, habe das Land dem Kreis die Möglichkeit gegeben, die kleinen Lösungen für Trochtelfingen und Pflaumloch zu planen. Die Planung und Umsetzung wird von der Kommune geplant, unterliegt aber der Aufsicht des Landes.

Um Straßen und Gemeinden zu entlasten müssen mehr Personen den öffentlichen Verkehr nutzen. Dazu müssen Haltepunkte in Bereichen geschaffen werden, wo Bedarf ist. Deshalb brachte der Minister auch die pauschale Zusage für den Bahnhalt Aalen-West mit. Mit dieser erfreulichen Nachricht endete die Diskussion.