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Wahnsinn

Wahnsinn made in Rohrwang

Aalen / Lesedauer: 3 min

U 19 des VfR Aalen erlebt in ihrer fußballerischen Ausbildung einen besonderen Sieg
Veröffentlicht:09.04.2018, 18:41

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Sandro Stuppia ordnet die Gegner in drei Kategorien. „Du hast Mannschaften, die sind besser als du, du hast Mannschaften, die gleichwertig sind und Mannschaften die schlechter sind“, sagt der Fußball-Trainer. Und er weiß auch, wie man mit diesen Kontrahenten umzugehen hat. „Gegen die schlechteren musst du gleich von Beginn an ungeduldig sein. Gegen die gleichstarken musst du mit viel Geduld kommen. Und gegen Mannschaften, die tabellarisch besser sind, musst du emotional reinkommen. Das musst du bis zum Schluss durchziehen können“, erklärt Stuppia.

Das hat sein Team mit einer leidenschaftlichen Leistung jüngst mit Bravour geschafft. Sein Team steckt in der fußballerischen Ausbildung und da helfen solche Spiele wie der überraschende 3:2-Sieg im Rohrwang gegen die Stuttgarter Kickers weiter. Die U 19 des VfR Aalen kämpft in der Oberliga, der zweithöchste Spielklasse, um Punkte, doch Stuppia und sein Team schauen nicht nur darauf in der Tabelle Boden gut zu machen, sondern auf die Entwicklung der Spieler.

Der oberste Jahrgang der Taalentschmiede Ostalb erlebte im Spiel gegen die Kickers ein Lehrbeispiel. Und ein Zeichen, dass unbändiger Wille zum Erfolg führen kann. Der Aalener Nachwuchs schlug den bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführer mit der letzten Chance, in der dritten Minute der Nachspielzeit! Der VfR hatte gegen die Kickers sogar schon 2:0 geführt, zwischenzeitlich etwas nachgelassen. Es folgten guten Möglichkeiten auf beiden Seiten nach dem 2:2, bis Samed Haber den vielumjubelten Ausgleich erzielte, mit einem „Lucky Punch“ - und dem Spitzenreiter die erste Niederlage zufügte. „Das zeigt, dass man immer wieder mutig sein soll. Gegen solche Gegner musst du offen spielen, das haben wir gemacht.“

Struktur, Personal, Taktik

Stuppia war freilich nicht mit allem zufrieden - etwa mit der Phase, wo die zwei Gegentore fielen. „Wir haben zehn Minuten in der zweiten Halbzeit gehabt, wo wir durcheinander waren. Das mussten wir dann korrigieren“, so der Coach. „Man kann viel in der Struktur korrigieren“, merkt der Trainer an. Seine Maßgabe fürs Coaching: Struktur, Personal, Taktik. Nicht zuletzt hängt der Werdegang einer U-Mannschaft vom Personal ab. Die A-Junioren bilden nach dem Bundesligisten 1. FC Heidenheim die höchstklassig spielende Mannschaft auf der Ostalb. Sie kann noch viel lernen. Doch Stuppia gibt auch zu Bedenken, dass „ der Jahrgang vor zwei Jahren aus der U17 Oberliga abgestiegen“ sei. „Die Ausbildung ist wichtig. Wir wollen schon schauen, dass wir ein, zwei Spieler in den Profibereich bringen“, beschreibt der Nachwuchsmann, auch Leiter der VfR-Fußballschule, seine Aufgabe. Mit Kapitän und Abwehrchef Antonios Papadopoulos durfte einer oben schon einmal mitspielen, Torwart Matthias Layer wird als Nummer drei im Profikader des Drittligisten geführt. Bis dahin ist es ein weiter Weg, mit Mannschaften im Weg.